Der Wirtschaftsvorsitzende Harald Bisplinghoff und die Finanzvorsitzende Martina Katz stellten in der Hauptversammlung die Pläne des neuen Schützenhauses für Höfendorf vor. Foto: Beiter

Höfendorfer Schützenverein stellt in Hauptversammlung Konzept für das Schützenhaus vor. Neubau kostet 675.000 Euro. Mit Kommentar.

Rangendingen-Höfendorf - Klares Stimmungsbild: In der außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die Höfendorfer Schützen einhellig für den Bau eines komplett neuen Schützenhauses gestimmt.

Was nun entstehen soll, werde den modernsten Anforderungen an den Schießsport genügen, erläuterte der Vorsitzende für den Bereich "Wirtschaft", Harald Bisplinghoff, als er die Pläne vorstellte. 675.000 Euro werde der Neubau kosten. 91.630 Euro davon sind derzeit nicht gedeckt. Diese Summe kann über ein zinsloses Darlehen der Gemeinde Rangendingen finanziert werden.

"Das ist eine starke Summe", sagte Bisplinghoff. Der Verein hoffe, durch Spenden, Nachlässe, Eigenleistungen und Erlösen aus Sonderveranstaltungen die Darlehenssumme noch auf unter 60 000 Euro drücken zu können. "Damit wäre es machbar", ist er überzeugt. Vor dem Brand habe der Verein jährlich bis zu 3000 Euro zurücklegen können.

Der Neubau sei "alternativlos", stellte Walter Schühle fest. Das Gebäude solle "schlüsselfertig" von der Firma Fahrner Wohnkonzept gebaut werden. "Ein Schützenhaus in Eigenleistung zu bauen, so wie früher, ist nicht mehr möglich". Ob gleich alles so ausgebaut wird, wie geplant, ließ Schühle offen. "Wichtig ist, dass wir wieder schießen können." Als Baubeginn hofft Bisplinhoff auf den 2. November. "Wir warten nur noch auf die Freigabe des WLSB-Zuschusses."

Was gebaut werden soll, zeigt eine Computeranimation. Im Vergleich zur ersten Planungen ist eine Feuertreppe hinzugekommen, die von der Gastwirtschaft ins Freie führt. Ansonsten orientiert sich das Bauwerk größtenteils an der Bodenplatte des abgebrannten Gebäudes. Die Küche wird vergrößert und ist in einem neuen Anbau untergebracht. Neu sind ein Behinderten-WC, eine Sportlerumkleide sowie ein Auswertraum. Die Schießhalle erhält eine elektronische Ausstattung, die demontiert werden kann, wenn der Platz für Feste benötigt wird.

Der Verein verfügt über 20.000 Euro Eigenkapital, 26.000 Euro zahlt die Elementarversicherung, 507.000 Euro die Gebäudeversicherung, Zuschüsse des WLSB fließen in Höhe von 14.000 Euro und die Gemeinde übernimmt 16.000 Euro. Die Laufzeit des zinslosen Darlehens der Gemeinde beträgt zehn Jahre.

Kommentar: Startschuss

Von Roland Beiter

Der 7. Dezember 2013 war wohl der schwärzeste Tag in der Geschichte des Schützenvereins Höfendorf. In den Abendstunden mussten die Schützen damals mit ansehen, wie ihr Schützenhaus bis auf die Grundmauern niederbrannte. Doch die nun getroffene Entscheidung, auf diesen Grundmauern wieder ein neues, modernes Schützenhaus aufzubauen, ist ein starkes Signal der Mitgliederversammlung an alle Schützen, die Jugendlichen, vor allem aber an alle Mitglieder des Vereins, dass die Talsohle dieses wie Blei auf den Schultern des Vereins lastenden Wartens nun durchschritten ist. Denn der ehemalige Vorsitzende Walter Schühle hat Recht, wenn er den Neubau als "alternativlos" und als dringendes emotionales Signal für die Zukunft des Schießsports in Höfendorf sieht. "Es wird höchste Zeit für den Startschuss!" Die Schützen sollten seinen Worten folgen und im Neubau ihres Schützenhauses auch die Chance für einen Neuanfang in eine glanzvolle Zukunft nutzen.