Mit Blick zum Maibühl: Im Gewann Au in Rangendingen entsteht ein neues Baugebiet. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Diskussion um den Bebauungsplan / Einwohnerzahlen pro Hektar nicht ausgeschöpft

R angendingen (bei). Der Bebauungsplan Au der Gemeinde Rangendingen hat einen weiteren Verfahrensschritt genommen. Der Gemeinderat nahm am Montag den vom Büro Gfrörer überarbeiteten Planentwurf an, so dass die Pläne nun öffentlich ausgelegt werden können.

Aufgrund von Einwänden der Träger öffentlicher Belange mussten auf der Grundlage des Vorentwurfs mehrere Änderungen vorgenommen werden. Diese wurden am Montag von Planer Gebhard Gfrörer ausgiebig erläutert.

Die bedeutendste Änderung ergibt sich aus dem Einwand des Regierungspräsidiums, die Baugrenzen mindestens 20 Meter von der L410 abzurücken. Auf den dadurch entstehenden Flächen wird ein 2,5 Meter hoher Lärmschutzwall zur Landstraße errichtet. Die Pflege dieses Walls teilen sich das Landratsamt als Träger der Landstraße auf der Straßenseite, die Gemeinde auf dem Kamm des Walls sowie die Grundstückseigentümer an deren Grundstücksgrenzen.

Dass die Grundstücke durch den Wall und die eventuelle Bepflanzung beschattet werden, wie es Roland Gnant befürchtet, wies Gfrörer zurück. Man werde eine entsprechende Pflanzauswahl wählen. Über die Pflege des Walls hätten die Hauseigentümer auch selbst genügend Eingriffsmöglichkeiten, was dann auch meist gut funktioniere, sagte Gfrörer.

Wie schon im Baugebiet Gasse ist für das Abwasser ein Trennsystem vorgesehen. Unbelastetes Regenwasser wird in ein Retentionsbecken eingeleitet. Mithilfe von Zisternen, die Pflicht für die Häuslebauer sind, soll so auch die Hochwassergefahr für den Sendelgraben minimiert werden. Dass das Gebiet teilweise im Überschwemmungsgebiet liegt, wie das RP bemängelte, wies Gfrörer ebenfalls zurück.

"Das ist nicht so", weil Gebiete außerhalb eines HQ 100 bebaut werden dürften, so der Planer. Auch die geforderte höhere Bauverdichtung ließ der Planer so nicht gelten. Die Einwohnerzahlen pro Hektar seinen in der "Au" noch nicht einmal ausgeschöpft. "Wir dürften sogar noch großzügiger zuschneiden", hielt er dagegen. Dafür wurde berücksichtigt, dass größerer Einzelhandel ausgeschlossen ist.

Weiterhin ausgeschlossen bleibt auch eine zweite Zufahrt, die seitens der Gemeinde für die bessere Ausgestaltung einer Bushaltestelle gefordert hatte, vom Regierungspräsidium aber weiterhin abgelehnt wird. Eine Erschließung für 50 Wohnhäuser über nur eine Zufahrt sei zumutbar, so das Argument.

Die in der Ökobilanz aus den Schutzgütern Biotop und Boden wegfallenden 270 000 Wertepunkte hofft die Gemeinde, aus der Ökomaßnahme im Bereich Wolfental ausgleichen zu können.

Vom Gemeinderat wurde außerdem beschlossen, der notwendigen Ausweisung von zusätzlichen Wohnbauflächen für das neue Baugebiet im Vorgriff auf die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes zuzustimmen.