Rangendinger Schachspieler ringen Rottweil mit mit 4,5:3,5 nieder

Rangendingen. In der Schach-Landesliga musste der SC Rangendingen I zur ersten Begegnung der neuen Saison 2015/16 am Samstag nach Rottweil reisen.

Obwohl die Rottweiler die nominell schwächere Mannschaft waren, legten sie sich an allen Brettern mächtig ins Zeug, um den Rangendingern möglichst viele Punkte abzuluchsen.

Unentschieden endeten relativ früh die Begegnungen an den Spitzenbrettern. Neuzugang Reinhard Sonnberger, amtierender FIDE-Meister, hatte es an Brett eins mit einer theoretischen Abhandlung der Aljechin-Verteidigung zu tun, die allerdings nach umfangreichem Figurenabtausch zunehmend abflachte. Bei konsequentem Weiterspielen wäre die Partie für den Rangendinger Spieler gewonnen gewesen.

Hingegen war bei Alfred Gorgs an Brett zwei eine derart verriegelte Stellung in der Königsindischen Verteidigung entstanden, dass es für beide Seiten kein Durchkommen mehr gab. Bei leichtem Nachteil nahm Gorgs das Remis- Angebot seines Gegners an.

Josef Birkle erlebte einen rabenschwarzen Schach-Tag

Einen rabenschwarzen Schach-Tag erlebten hingegen Josef Birkle an Brett acht und Neuzugang Oliver Rothfuß an Brett sechs. Leider traf Josef Birkle beim Abtausch am Königsflügel die falsche Entscheidung, sodass anstelle des sicheren Sieges der unmittelbare Untergang eintrat.

Oliver Rothfuß hingegen war in der Eröffnung nicht wie erwartet in der Sizilianischen, sondern plötzlich in der Französischen Verteidigung gelandet. Der erfahrene Rottweiler Spieler wusste daraufhin eine Unachtsamkeit von Oliver Rothfuß für sich zu nutzen, sodass er den Vorteil bis zum Schluss nicht mehr aus den Händen gab.

Zwischenzeitliches Aufatmen folgte für den SC Rangendingen an Brett drei, als Andreas Schwenk mit einem beherzten Angriff am Königsflügel seine Majestät auf eine lange Reise schickte, von der er sich nicht mehr erholte und somit den ersten Punkt für die Rangendiger Mannschaft einfuhr.

An Brett sieben hatte es Professor Hans-Peter Lipp mit einer theoretischen Abhandlung der Caro-Kann Verteidigung zu tun, in der er seinen Gegner mit einer theoretischen Neuerung verblüffte, ihn damit in ziemliche Bedrängnis brachte und im Endspiel eine verhängnisvolle Fehlentscheidung treffen ließ.

Wenig später folgte auch der Sieg von Frank Baumann an Brett fünf, der die Angriffsbemühungen seines Gegners im Budapester Gambit an sich abprallen ließ, um dann sukzessive zum entscheidenden Gegenschlag auszuholen.

Den nächsten Sieg landete der an Brett fünf spielende Frank Baumann. Im Mittelspiel opferte er für einen beherzten Angriff einen Bauern und bewies seine Stärke im präzisen Angriff. Man kam den nahenden Punktgewinn mit jedem Zug näher.

Beim Stand von 4:3 für Rangendingen musst die letzte Begegnung an Brett vier nun die Entscheidung bringen: In einem gewonnen Damen-Bauern-Endspiel konnte der Rottweiler Spieler gegen Martin Huber seine Niederlage nur durch ein Dauerschach abwenden.

Alles noch mal gut gegangen, dachte sich der SC Rangendingen beim Apres-Schach. Gegen die Schachfreunde des SK Horb I hofft man, es besser zu machen.