Peter Dunford möchte mit seinem Kurs einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten. Foto: Breiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Der gebürtige Engländer Peter Dunford bietet in Rangendingen einen Englisch-Kurs an

Von Roland Beiter

Braucht man in Rangendingen überhaupt Englisch? "Natürlich!", sagt Peter Dunford, "Englisch ist in unserem Alltag heute fast allgegenwärtig." Und deshalb startet er im Mehrgenerationenhaus seinen zweiten Englisch-Kurs.

Rangendingen. Just try – versuchs doch einfach – heißt der Englisch-Kurs für alle von Peter Dunford, mit dem der 66-Jährige ab Januar nun in die zweite Runde geht. Dunford ist gebürtiger Engländer, lebt seit 30 Jahren in Deutschland und wohnt seit 28 Jahren in Rangendingen. Er kommt aus Oxford und spricht selbst "Queens-English", praktisch ohne Dialekteinfluss und vergleichbar mit dem Hochdeutschen.

Seit der gelernte Maschinenbauer nun in Ruhestand ist, wollte er sich ehrenamtlich in seiner Wahlheimat einbringen. Er singt bereits, ist in Vereinen aktiv, doch jetzt wollte er irgendwie anders helfen. Auf dem Rathaus wurde sein Potential als gebürtiger Engländer sofort erkannt. Und Dunford stimmte dem Angebot spontan zu, im Mehrgenerationenhaus Englisch-Kurse zu geben. Über die Sommermonate fand der erste Kurs statt, die Teilnehmer waren begeistert.

Seit September leitet er nun zusätzlich an den Schulen in Rangendingen und Hirrlingen drei Workshops in seiner Muttersprache. Dass das Lernen einer Fremdsprache im fortgeschrittenen Alter nicht einfach ist, hat Dunford am eigenen Leib verspürt, als er nach Deutschland kam. Von diesen eigenen Erfahrungen will er seine Kursteilnehmer profitieren lassen. Eine Sprache müsse erlebt werden, um sie verstehen zu können, erklärte er den sechs Gästen beim Info-Abend.

Das Schreiben ist nicht ganz so wichtig

Hören, lesen, sprechen und schreiben, lautet seine Formel zum Lernen einer neuen Sprache, wobei in seinen Kursen auf das Schreiben den geringsten Wert gelegt wird.

"Just try", fordert er stattdessen die Teilnehmer auf, deren Erlebnisse vom vergangenen Wochenende zu erzählen – "in english, of course!" Dabei komme es nicht darauf an, dass die Sätze korrekt formuliert seien, sondern dass einfach gesprochen werde, meint Dunford.

"Die Leute sollen Mut bekommen, in Englisch zu sprechen." Wo’s nötig ist, greift er korrigierend ein und macht Verbesserungsvorschläge. So etwas nennt man Learning by doing. "Um Gottes Willen, Grammatik!", sollen die Teilnehmer dabei dann allerdings auf keinen Fall denken.

Natürlich gehöre auch dieser Teil der Sprache zu einem Englisch-Kurs dazu, doch Peter Dunford macht "Grammatik nicht so schwer", wie er selbst sagt. Es gehe "ein bisschen" um die richtige Satzstellung und ein paar einzelne Regeln, das reiche für den täglichen Gebrauch aus, meint er.

Ein Gebrauchsenglisch ist nach Dunford auch das Ziel der ganzen Übung. Zum einen sollen die Teilnehmer ihr Schulenglisch auffrischen, zum anderen soll der Kurs ihnen helfen, sich mit dem im Alltag versteckten Englisch, beispielsweise im Fernsehen, in der Musik, am PC oder Handy, und vor allem auf Reisen besser zurechtzufinden.

Dazu dient auch der schwierigste Abschnitt: das Lesen und vor allem Verstehen kleinerer Artikel einer englischsprachigen Zeitung, die extra für Menschen gemacht ist, die Englisch lernen wollen. "Read on" oder zu deutsch: "weiterlesen" heißt die Zeitung. Und genau das möchte Peter Dunford seine Schüler lehren: "Du musst es immer weiter versuchen, und Stück für Stück wirst du die Artikel in der Zeitung, die englischen News oder die Musik im Radio oder im Fernsehen besser verstehen."

Weitere Informationen: ...zur Anmeldung gibt es im Mehrgenerationenhaus im Rathaus bei Brigitte Wild, Telefon 07471/99 79 29. Der Englisch-Kurs ist kostenlos.