4000 Narren gaben sich am Sonntag beim Umzug in Rangendingen ein Stelldichein. Foto: Roland Beiter

Tausende Besucher kommen zum dreitägigen Spektakel. Umzug mit rund 100 Zünften und Kapellen.

Rangendingen - Wie ein Sturm fegte am Wochenende die Fasnet über Rangendingen hinweg. Mit einem Feuerwerk, tanzenden Gardemädchen und tausenden Hästrägern feierten die Jägen ihren 20. Geburtstag.

"Beine spreizen, in die Knie, Oberkörper und Arme nach vorne … Und auf geht's durch ganz Rangendingen", peitschte Zunftmeister Hansi Schilling am Freitag bei der Eröffnung der dreitägigen Geburtstagsparty der Narrenzunft Jägi die Stimmung in die Höhe. Auch Bürgermeister Johann Widmaier hatte ein Wörtchen mitzureden. Bei den Zunftmeisterempfängen am Freitag und am Sonntag hieß der Schultes die Gäste in der Jägenhochburg willkommen. Die brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Die Stimmung am Wochenende war prächtig und extra zum Jubiläum gab es für die Gastzünfte Hauburg-Brät, Jägen-Leberwurst und Hexen-Lyoner als Willkommensgeschenk. Ihre Geburtstagsgaben an die Jägen durften sie in eine große Sparsau stecken. Der Erlös der Empfänge geht bei den Rangendinger Narren seit vielen Jahren traditionell an den Verein für krebskranke Kinder in Tübingen.

Vor den Toren der Zunftstube wogten bereits am Freitag die Narren auf dem Dorfplatz in wohliger Fasnet-Glückseeligkeit. Auf der Showbühne machten sich zur Eröffnung Lumpenmusikanten von "Halba hee" aus Engstlatt breit und nahmen das Narrenvolk "An Tagen wie diesen" auf ihre Stimmungsreise mit. Mehrere tausend Besucher und Hästräger verwandelten sich zu einer mitklatschenden Masse und freuten sich an der Fasnet.

Für den Gruselfaktor waren die Dalbach-Hexen aus Grosselfingen mit ihrem wilden Hexentanz zuständig. Echaz-Lumpen aus Gomaringen und die "Ergo Bibamus" aus Obernheim bliesen zum Abmarsch hinauf in Richtung Discozelte und Festhalle. Der Fackelzug hatte sich bereits formiert, da zündeten die Jägen zur Feier des Tages noch ein Feuerwerk.

Am Sonntag platzte Rangendingen fast aus allen Nähten. Die Umzugsstrecke säumten tausende Schaulustige, sie bewiesen mit ihrem Besuch eindrucksvoll, dass Rangendingen und den Jägen ein guter Fasnet-Ruf vorauseilt. Mit 103 Zünften und Musikkapellen war der Jubiläumsumzug am Sonntag das absolute Glanzlicht des gesamten Jubiläumswochenendes. Weit über 4000 Narren und Musikanten zogen durch die Straßen der Starzelgemeinde. Und es hätten noch weit mehr sein können. "Wir mussten sogar 50 Zünften absagen", sagte Zunftmeister Hansi Schilling, der drei Tage im Zentrum des närrischen Treibens stand.

Ausschnitte des Jägen-Jubiläums sind heute, Montag, ab 18.45 Uhr im SWR-Fernsehen zu sehen.