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Büro stellt Pläne für Gebiet "Au" vor. Nur eine Zufahrt vorgesehen. Bis zum Baubeginn vergeht noch Zeit.

Rangendingen - Das Interesse in Rangendingen am Baugebiet "Au" ist riesig. Ungewöhnlich viele Zuschauer wollten am Montag in der Gemeinderatssitzung bei der Vorstellung der Bebauungsplanung dabei sein.

Bis gebaut werden kann, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Eigentlich ist es bereits der zweite Anlauf für ein neues Baugebiet in der "Au", denn bereits 2003 hatte der Gemeinderat unter der Voraussetzung, dass die Ortsumgehung kommt, einen Aufstellungsbeschluss für das Gebiet am nordwestlichen Ortsende zwischen der HzL-Bahnlinie und der L410 gefasst. Nachdem die Verlegung der Ortsdurchfahrt aber immer unwahrscheinlicher geworden war, trieb die Gemeinde auch die Detailplanung nicht mehr weiter voran, wie Bürgermeister Johann Widmaier erläuterte. Diese legte nun Gebhard Gfrörer vom gleichnamigen Planungsbüro aus Empfingen in einem Vorentwurf dem Gemeinderat vor.

Dass es einen großen Bedarf in Rangendingen an neuem Wohnland gibt, weiß Widmaier. Die Gemeinde habe nur noch sechs Baugrundstücke zur Verfügung. Erschlossen wird das neue Baugebiet über die derzeitige Einmündung auf Höhe des Autohauses Somun. Eine geplante zweite Zufahrt über einen Kreisverkehr am Ortsende sei vom Regierungspräsidium verworfen worden, erläuterte Widmaier. "Dass wir mit dieser Lösung unzufrieden sind, ist jedem bekannt", stellte er klar.

Der Verlust an Biotopen und landwirtschaftlichen Flächen sorge für ein "ordentliches Defizit" im Umweltbericht, sagte Gfröer. Diese ökologischen Flächen müssten deshalb im Laufe des Verfahrens über Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden. Konkrete Maßnahmen seien noch nicht geplant. Allerdings musste der Planer eingestehen, dass "wir die Wasserproblematik im nördöstlichen Bereich des Baugebietes nie ganz wegbekommen werden". Dies gelte zwar nicht für den Abwasserbereich, ein entsprechendes Regenereignis allerdings könne für Probleme sorgen, räumte er ein.

Weil das Gebiet teilweise auch im Bereich eines "HQ-Extrem" liege, seien die Erdgeschosshöhen der Häuser im östlichen Bereich deutlich höher gelegt als das bestehende Gelände – und liegen damit wesentlich über dem Niveau des Sendelgrabens, was letztlich auch dem hohen Grundwasserpegel geschuldet sei. Aus diesem Grund sei eine Unterkellerung unter Umständen auch nur mit besonderen Maßnahmen möglich, wie einer "Weißen Wanne", antwortete Gfrörer auf eine entsprechende Frage.

Der Bahnübergang bleibt erhalten

Entlang des Sendelgrabens, der das Baugebiet im Osten begrenzt, ist ein Grünstreifen geplant, in dem ein Fußweg fast bis an die Bahnlinie führt. Der derzeitige Bahnübergang bleibt erhalten. Er soll laut Bürgermeister als Fuß- und Radweg von der L410 bis zur Teerstraße zu den Tennisplätzen ausgebaut werden. Außerdem wird ein Verbindungsweg bis zum Brühl und weiter zum Mühlweg vorbereitet. Eine Enttäuschung musste Christian Dehner erfahren: selbst wenn die Bebauung mit dem neuen Plan noch weiter ortsauswärts rückt, bleibe das Ortschild dennoch an seinem bisherigen Platz, beantwortete Widmaier dessen Frage.