Die Bietenhausener Musikanten sammeln an den Haustüren im Ort Eier für ihre Eierdötschle. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bietenhausener Musiker feiern ihr Rosenmontagsprogramm schon am Sonntag

Ihren Fasnetsball haben die Musikanten aus Bietenhausen zwar um einen Tag nach vorne auf den Sonntag verlegt. Doch mit den Schupfnudeln und dem närrischen Programm blieb alles beim Alten.

Rangendingen-Bietenhausen. Dass die Bietenhausener manches ein bisschen früher machen als andere auf der Welt trug ihnen schon vor langer Zeit den Namen "Morgenländer" ein. Dass der Musikverein diese Eigenschaft perfekt beherrscht, bewiesen die lustigen Musikanten um ihren Vorsitzenden Holger Eggenweiler an der diesjährigen Fasnet. Seit Jahr und Tag fand die Musikerfasnet im Ort am Rosenmontag statt. Doch dieses Mal verlegten die Musikanten ihren traditionellen Rosenmontagsball und das Eiersammeln kurzerhand um einen Tag nach vorne auf den Sonntag – und waren damit wieder einmal früher dran.

Natürlich geschah die Verlegung des Balls nicht deshalb, weil die Bietenhausener schneller fertig sein wollten als sonst, sondern es hatte einen berechtigten Grund, wie Eggenweiler auf die lustige Frage antwortete. Heutzutage sei es einfach nicht mehr selbstverständlich, dass der Fasnetmontag in den Betrieben als freier Tag fest eingeplant ist, erklärte er. Warum also nicht den Ball einen Tag nach vorne auf Sonntag legen, zumal es keine Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen gab?

Besucher lassen sich Schupfnudeln und Rote schmecken

Damit schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Besucher konnten schon zum Mittagessen bei Schupfnudeln und Roten aus dem Vollen schöpfen, auch die Arbeit, die bei einem solchen Ball zu bewältigen ist, konnte auf mehr Schultern verteilt werden. Und trotzdem blieben noch genügend Musikanten übrig, die mit den Schuggern, dem närrischen Ableger des Vereins, traditionell durch den Flecken ziehen konnten und mit ihrer Fasnetmusik an den Haustüren Eier sammelten. Diese Tradition pflegen die Bietenhausener schon seit vielen Jahrzehnten. Und ebenso lang passiert mit den gesammelten Eier jedes Jahr dasselbe. Sie werden in der nächsten Musikerprobe als "Eierdötschle" in eine Pfanne gehauen und von den Musikanten in geselliger Runde verfuttert.

Und so lange die Schugger noch von Haus zu Haus zogen, lief im Bürgerhaus schon mal das Fasnetprogramm vom Stapel. Zuständig waren dafür "de Jonga", also die jüngsten Musikanten des Vereins, wie Eggenweiler verriet. Die machten ihre Sache bewährt sicher und gekonnt und sorgten so für einen närrischen Rosenmontagsball – nur halt einen Tag früher als gewohnt. Doch das ist man in Bietenhausen ja gewöhnt.