Ortschaftsrat setzt auf Vorleistung der Gemeinde und hofft auf "NeckarCom" /

Von Roland Beiter

Rangendingen-Höfendorf. Soll Rangendingen 170 000 Euro oder mehr für eine trotzdem nicht sichere DSL-Versorgung in Höfendorf und Bietenhausen ausgeben? Der Ortschaftsrat Höfendorf sagte am Freitag einstimmig: Ja.

Die Ausgabe sei "die Investition für die Zukunft – wir müssen die Chance nutzen", sagte Martin Bühler in der Sitzung. "Wir haben keine andere Wahl", meinte zähneknirschend Walter Müller. Höfendorf brauche eine schnelle Internet-Verbindung, "sonst sind wir abgehängt", erklärte der stellvertretende Ortsvorsteher Dietmar Saile. Als weiterer Grund wurde genannt, dass die LTE-Technik aufgrund der steigenden Datenmenge eine gute Versorgung nicht garantieren könne. Die Ortschaftsräte stimmten einstimmig für den DSL-Ausbau und die Beteiligung der Gemeinde.

Bürgermeister Johann Widmaier hatte zuvor die "Backbone-Technologie" erläutert, die die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb gemeinsam umsetzen wollten. Jedoch müssten die teilnehmenden Gemeinden sich zur Kostenübernahme bereit erklären.

Wie würde die Backbone-Anbindung mit einem Glasfaserkabel aussehen? Von Hirrlingen aus würde ein Leerrohr bis nach Bietenhausen verlegt. Von dort führt eins weiter nach Wachendorf und ein zweiter Strang nach Höfendorf. Die Verlegung des Rohres bis Bietenhausen und von dort nach Höfendorf würde Rangendingen 340 000 Euro kosten, 170 000 Euro wären mit einem Zuschuss abgedeckt.

Ob das Leerrohr dann mit einem Glasfaserkabel bestückt werde, sei aber noch nicht garantiert, erläuterte Widmaier mit Blick auf den Burladinger Stadtteil Gauselfingen. Dort wurde ein Leerrohr für 500 000 Euro verlegt, aber kein Anbieter gefunden, so dass das Rohr jetzt leer liegt.

Die Gefahr drohe auch in Bietenhausen und wegen der Sackgassenlage vor allem in Höfendorf. Eine Ausschreibung könne nämlich erst erfolgen, wenn die Leerrohre verlegt seien. Die Firma "NeckarCom" stünde möglicherweise bereit, doch habe sie signalisiert, dass Rangendingen die Kosten mitfinanzieren müsse. Für die innerörtlichen Anbindungen kämen laut Widmaier schnell noch einmal 200 000 Euro zusammen.

Da die Gemeinde Neustetten und der Rottenburger Stadtteil Kiebingen die Kooperation bereits zugesagt haben, drängt die Zeit. Der Gemeinderat müsse deshalb in seiner nächsten Sitzung am 24. März auf jeden Fall eine Entscheidung treffen, sagte Widmaier.