Sie wollen nicht auf die Fasnet in Höfendorf verzichten: Renate Schättle (sitzend, ganz rechts) und ihre Gymnastikdamen, die einen Ball organisiert haben. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Höfendorf feiert im Bürgerhaus ein lustiges Fest / Bedauern über Pause der Musiker

Von Roland Beiter

Rangendingen-Höfendorf. Ihr Ball im Bürgerhaus am "Auseliga" war gut besucht – ein schöner Erfolg. Dass in der Fasnet die Welt auch in Höfendorf Kopf steht, ist mit ein Verdienst der Gymnastikdamen.

Die Gymnastikdamen und Überraschungsgast Siegfried Grupp gaben ihr Bestes. Sie tanzten, parodierten Sketche, glossierten das Gemeindeleben und bewirteten. Das Bürgerhaus war mit bestens gelaunten jungen und alten Narren gut gefüllt. "Hätten wir vergangenes Jahr einen solchen Besuch gehabt, wäre unsere Entscheidung vielleicht anders ausgefallen", sagt Martin Bühler, Stellvertreter des Musikervorsitzenden. Und geht damit auf das Thema ein, das die Höfendorfer Narren derzeit drückt. Die Musikkapelle hat den Rosenmontag komplett gestrichen. Sie reagierte damit auf die schlechte Resonanz.

Der Besuch beim Umzug, der Kinderfasnet und auch dem Musikerball am Fasnetmontag war im vergangenen Jahr trotz eines Aufrufs im Amtsblatt an einem Tiefstand angekommen, berichten Bühler und seine Vorstandskollegen Petra Beiter und Alexander Eger. Eingeladene Gastgruppen seien nicht gekommen, ein Alleinunterhalter anzuheuern wäre ein zu großes finanzielles Risiko gewesen. Da zog der Musikervorstand in einer Mehrheitsentscheidung die Reißleine und setzte die Fasnet zumindest für dieses Jahr aus.

Viele Höfendorfer bedauern die Entscheidung. "Ewig schad" sei es, sagt einer, "es wird halt immer weniger im Ort", ein anderer. Die Fasnet am Montag gebe es in Höfendorf schon solange er sich erinnern könne, sagte Felix Bürkle. Er ist über 80 Jahre alt und muss es wissen.

Gymnastikchefin Renate Schättle gar ist enttäuscht. "Ich und meine Kinder sind mit dem Rosenmontag groß geworden. Doch wohin sollen nun meine Enkelkinder zur Fasnet gehen", fragt sie sich. Wenigstens die Gymnastikdamen feiern ihren Ball noch. "Wir machen das für Höfendorf", sagt Renate Schättle. Viele Narren hoffen, dass mit der Absage ein Ruck durch den Ort geht. "Wer weiß? Vielleicht musste es erst einmal so weit kommen, dass die Leute aufwachen", sagt Schättle und denkt dabei auch an die Vereinsgemeinschaft.