Beim Patroziniumsgottesdienst in der Ägidiuskirche hatten die Musikkapelle Höfendorf ihren ersten Auftritt in der Heimatgemeinde mit dem neuen Dirigenten Elmar Schneider und Mitgliedern des Kooperationsvereins aus Wachendorf. Nach dem Gottesdienst spielten die Musikanten dann gleich noch ein Platzkonzert. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Patrozinium in St. Ägidius gefeiert / Musikkapelle Höfendorf tritt mit Dirigent Elmar Schneider auf

Für die Musikkapelle Höfendorf war das Patroziniumsfest der katholischen Kirchengemeinde in diesem Jahr etwas Besonderes. Ihr Auftritt in der Ägidius-Kirche war der erste mit Dirigent Elmar Schneider und Musikern des Kooperationsvereins aus Wachendorf.

Rangendingen-Höfendorf. Die Musik mag bei einem Gottesdienst nur eine untergeordnete Rolle spielen, doch wie geschätzt der Auftritt des kleinen Blasorchesters an diesem hohen Festtag für die Höfendorfer Katholiken war, brachte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Ronald Höllich in seinen Dankesworten zum Ausdruck. "Es hat etwas Erhebendes, wenn bei einem Gottesdienst eine ganze Musikkapelle spielt." Ein bisschen schwang da wohl auch Dankbarkeit mit, dass die Kapelle auch in ihrer neuen Kooperation mit dem Musikverein Wachendorf ihrer Kirchentradition treu bleibt.

Die Gestaltung des Patroziniumsgottesdienstes durch den Musikverein gehört seit vielen Jahren zum guten Ton in der kleinen Ortschaft dazu. Auch Pater Artur Schreiber bedankte sich bei den Musikanten um ihren Vorsitzenden Herbert Fahrner, genauso wie bei allen Helfern des Gemeindeteams und aus der Pfarrei, die im Anschluss des Gottesdienstes im Ägidiusraum einen Stehempfang vorbereitet hatten.

Ägidius zählt zu den 14 Nothelfern

Zu Beginn des Festgottesdienstes erzählte Ronald Höllich vom Leben des Höfendorfer Schutzheiligen, der zu den 14 Nothelfern gezählt werde. Diese sind in einem Deckengemälde in der Ägidius-Kirche dargestellt. Pater Artur ging in seiner Predigt auf die Vergebung ein, wie sie der Eremit und Klostergründer Ägidius vorgelebt habe. Übersetzt bedeute Sünde so viel wie "Verfehlen des Ziels" oder, dass sich jemand abwende vom Segen und Heil Gottes. Jesus Christus sehe den Sünder anders, als es beispielsweise im Matthäus-Evangelium heiße. Dort werde der uneinsichtige Sünder "zu den Heiden und Zöllnern" verstoßen. Doch Gott grenze niemanden aus, so der Pater. "Wir sollten weniger auf das sehen, was die Menschen unterlassen, sondern darauf, was sie erleiden", warb er für eine Sichtweise. Die Vergebung sei wesentlicher Teil der christlichen Nächstenliebe. Menschen gerieten immer wieder in Schuld, die ausgesprochen werden müsse, um sie letztlich loslassen zu können. Dies passiere heute oft auf einer Couch in einer Therapie, doch im Gegensatz zur Beichte gebe es dort keine Vergebung, wie sie Ägidius vorgelebt habe. Die Vergebung liege in der Natur der Menschen, die sich in Gott angenommen fühlten und damit auch andere, selbst den Sünder, annehmen könnten, so der Pater.