Die Kooperation der beiden Nachbarkapellen aus Höfendorf und Wachendorf lässt ein ansehnliches Blasmusikorchester entstehen. Die beiden Vorsitzenden Katja Seifer und Herbert Fahrner freuen sich mit Dirigent Elmar Schneider (Mitte) über die musikalische Zusammenarbeit. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Fusion: Höfendorfer Kapellen arbeiten fortan zusammen / Schub für die Jugendarbeit erhofft

Es ist eine Kooperation auf Augenhöhe und soll den beiden Blasmusikkapellen in Höfendorf und Wachendorf die Zukunft sichern: Die beiden Vereine spielen seit einer Woche in einem Projekt-Orchester zusammen.

Rangendingen-Höfendorf. "Wir versprechen uns einiges davon", gibt Katja Seifer als Vorsitzende des Musikvereins Wachendorf die Richtung der noch blutjungen Zusammenarbeit der beiden Vereine vor.

Genauso wie Herbert Fahrner als Vorsitzender der Musikkapelle Höfendorf erhofft sie sich, dass die Kooperation der Blasmusik, vor allem aber auch der Jugendarbeit in den beiden Vereinen, einen Vorschub einhaucht. Denn die Ziele aus der im neuen Jahr geplanten festen Kooperation sind langfristig angelegt, auch wenn am Anfang zuerst einmal das Musikalische im Mittelpunkt steht: "Wir wollen einfach gute Musik zusammen machen", sind sich die Vorsitzenden einig.

Die Initiative für das Zusammenlegen der beiden Orchester kam aus Wachendorf. Als Wunschpartner war rasch die Höfendorfer Musikkapelle gefunden. Die steht mit aktuell 27 Musikern zwar noch etwas besser da, doch einige Abgänge machten auch den Höfendorfern zusehends Sorgen.

Das Angebot aus Wachendorf kam für sie zudem nicht zur Unzeit, da Dirigent Thomas Nell eine neue Herausforderung suchte und die Kapelle in der vergangenen Woche in Richtung Oberstufenkapelle Obernheim verlassen hatte.

Ansatzpunkte mit dem Musikverein Wachendorf gab es genügend: Dirigent Elmar Schneider ist auch in Höfendorf kein Fremder. Er hatte vor vier Jahren als Vertretung für Jürgen Gruhler die Höfendorfer Kapelle ein Vierteljahr lang dirigiert und ein tolles Muttertagskonzert gespielt. Musiker beider Kapellen helfen sich regelmäßig gegenseitig aus. Und ganz wichtig: beide Kapellen spielen in etwa auf demselben Niveau.

"Wir haben uns schon immer gut ergänzt", so die Übereinkunft. Sogar die Uniformen der Kapellen ähneln sich, was bei Auftritten von Vorteil sei. Am Ende fiel in Höfendorf wie auch in Wachendorf die Entscheidung zur Kooperation einstimmig.

Die Kooperation wurde einstimmig von den Musikern beschlossen

"Wir wollten alle mitnehmen. Bei nur einer Gegenstimme wäre die Sache gekippt", stellt Herbert Fahrner klar. Und noch etwas anderes sagen sie sehr deutlich: "Eine Fusion der beiden Vereine wird es nicht geben."

Es sei eine feste Übereinkunft, dass selbst bei einer festen Kooperation, wie sie eventuell ab dem kommenden Jahr geplant ist, beide Vereine eigenständig bleiben. Vor allem aber erhoffen sie sich aus dem Zusammenspiel Rückenwind für die eigene Jugendarbeit, an deren Selbstverständlichkeit aber ebenfalls nicht gerüttelt wird.

"Unsere Jungmusiker werden auch weiterhin in unserer Gemeinschaftsjugendkapelle mit Rangendingen und Bietenhausen spielen", versichert Fahrner. Und was sagt der Dirigent? "Das passt nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich", ist Elmar Schneider überzeugt. Er freut sich für die Musiker, dass jetzt auch anspruchsvollere Stücke der Mittelstufe aufgeführt werden können. "Dies gefällt vor allem den jungen Musikanten", weiß er.

Und hofft, diese so langfristig an die Blasmusik binden zu können. Selbst dann, wenn jetzt zuerst einmal ein dreistündiges Unterhaltungsprogramm einstudiert werden müsse, so Schneider.

Denn die ersten Auftritte für das neue Orchester stehen schon fest: am 2. September wird beim Dorffest in Trillfingen gespielt, am 3. September und am 15. Oktober beim Sommerfest und der Kirbe in Hirrlingen. Der Höhepunkt wird das Jahreskonzert in Wachendorf im November sein. "Danach werden wir über eine weitere Kooperation entscheiden", lautet der Plan.