Einen glänzenden Eindruck hinterließen die Musikkapelle Rangendingen und Konzertklarinettistin Selina Lohmüller beim Jahreskonzert am Sonntag. Ihr Können zeigten auch die Flötenkinder und die gemeinsame Jugendkapelle Rangendingen-Bietenhausen-Höfendorf. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Ehemalige Musiker stehen mit früheren Weggefährten auf der Bühne

Von Roland Beiter

Viele ehemalige Musiker kamen beim Jahreskonzert für einen Abend zurück zur Musikerfamilie nach Rangendingen. Das Lied "I do it my Way" war die Hymne des Abends.

Rangendingen. Es war ein Wiedersehen mit alten Freunden. Und als Zuhörer konnte man wohl nur erahnen, was in den ehemaligen Musikanten des Rangendinger Blasorchesters vorging, als sie bei der Sinatra-Hymne "My Way" und dem Marsch "Goldene Kameraden" mit ihren früheren Weggefährten noch einmal auf der Bühne musizieren durften. 23 ehemalige Musiker des Blasorchesters, längst in musikalischer Pension oder in die Ferne verzogen, wollten es noch einmal wissen und hatten sich in die Reihen der Aktiven gesetzt. Und das mit Erfolg, wie die entspannten Gesichter und der Schlussapplaus erkennen ließen.

Große Wiedersehensfreude hatten die Zuhörer auch mit Konzertklarinettistin Selina Lohmüller. Sie spielt seit langem als Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern und war ebenfalls für das Konzert angereist. Und auch ihr strahlendes Lächeln verriet es: ihre gefeierte Rückkehr an den Startpunkt ihrer großartigen Musikerkarriere und zum Publikum ihrer Heimatgemeinde war auch für sie ein besonderer Moment – so wie das jazzig-swingende "Concerto for Clarinet" ein echter Höhepunkt des Abends und zudem ein wahrer Ohrenschmaus für die begeisterten Zuhörer war.

Doch das Jubiläumskonzert hatte noch mehr zu bieten. So standen beim Weihnachtslied "Little Drummer Boy" erstmals die Flötenkinder des Musikvereins zusammen mit der gemeinsamen Jugendkapelle Rangendingen-Bietenhausen-Höfendorf auf der Bühne. Davor schon hatte die Jugendkapelle mit den beiden Stücken "The Pioneers" von Philip Sparke und "Passadena" von Jacob de Haan gezeigt, auf welchem Niveau das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Musikdirektor Arno Hermann zu spielen fähig ist.

Das Große Blasorchester eröffnete sein Konzert mit dem "Königsmarsch". Die Rangendinger bedankten sich bei ihren Musikanten mit viel Applaus. Den hatte auch die Komposition "Die Arche Noah" von Bert Appermont verdient. Das Stück basiert auf der biblischen Geschichte, in welcher Noah die Arche baut, um zusammen mit allem "Getier" der Sintflut zu entkommen. Musikalisch eindrucksvoll erlebten die Zuhörer, wie die Tiere schnaubend, trompetend und stampfend vor dem wütenden Sturm auf die Arche flüchten.

Im "Lied der Hoffnung" kam das Stück und mit ihm die in allen Krisen aufgerüttelte Welt schließlich zur Ruhe und fand den Frieden. "Drunter und drüber" ging es beim Concertmarch zur Hollywood-Komödie "1941", wie Sprecher Siegfried Kuhn einleitend erklärte. Doch einer behielt auch in diesem Stück den Überblick: Musikdirektor Arno Hermann. Er hatte seine Musiker vom ersten Ton an im Griff. Auch die noch folgenden Stücke "Les Miserables" und "Santa Claus is coming to Town" wurden zum Erlebnis.