Gemeinderat: Umstellung ist in Rangendingen für 2018 vorgesehen / Organisatorische Herausforderung

Von Roland Beiter

Rangendingen stellt zum 1. Januar 2018 sein Rechnungswesen auf die kommunale Doppik um. Weil dies die Finanzverwaltung vor große organisatorische Herausforderungen stellt, musste der Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung treffen.

Rangendingen. Die Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR), wie die neue Buchführung der Gemeinden offiziell heißt, wird bis zum 1. Januar 2020 von allen Gemeinden in Baden-Württemberg gefordert. Was schon im Namen etwas sperrig daherkommt, stellt erst recht für die Kommunen eine enorme Herausforderung dar. Denn für die dazu geforderte Eröffnungsbilanz sind von den Kommunen die gesamten Vermögenswerte inklusive der Infrastruktureinrichtungen vom Rathaus bis hin zum kleinsten Straßenpoller zu sichten, aufzunehmen und letztlich auch zu bewerten.

Dass dies mit der bisherigen "Manpower" in der Kämmerei nicht nebenbei geleistet werden kann, versteht sich da von selbst. Schließlich muss in der Umstellungsphase 2017, die mit ersten Schulungen bereits im nächsten Halbjahr anläuft, die Haushaltsführung nach dem herkömmlichen System parallel weiter laufen. Diese Aufgabe wird Kämmerer Reinhard Stehle wie bisher übernehmen.

Die Doppik-Einführung wird dagegen Hauptamtsleiter Manfred Haug federführend leisten. Er ist dafür der richtige Mann, denn Haug hat bei seinem früheren Arbeitgeber bereits Doppik-Erfahrungen gesammelt. Bei der Gemeinde Wolfschlugen auf den Fildern hatte er vor seinem Wechsel nach Rangendingen die dortige Vermögensbewertung durchgeführt. Durch seine Einbindung in die Umstellung muss Haug allerdings im Gegenzug im Hauptamt entlastet werden. Hier könnten Bauamtsleiter Oliver Freiberg sowie weitere Rathausmitarbeiter Aufgaben übernehmen, wie Bürgermeister Johann Widmaier auf Anfrage sagte.

Die Kämmerei muss personell aufrüsten

Außerdem warnte der Rathauschef den Gemeinderat am Montag bereits vor, dass die Kämmerei zumindest vorübergehend mit Aushilfskräften aufgerüstet werden müsse. Wie es in Rangendingen in der Kämmerei personell nach der Umstellung weiter geht, ist derzeit noch offen. Kämmerer Reinhard Stehle hat bereits angekündigt, dass er 2018 – also mit der Einführung von Doppik – seinen Ruhestand antreten werde.

Die rein technischen Kosten für die Umstellung belaufen sich auf 55 000 Euro. Die Gemeinde Rangendingen wird in dieser Aufgabe vom Rechenzentrum Reutlingen/Ulm betreut. Die personell notwendigen Kosten sind in dieser Summe allerdings noch nicht berücksichtigt, betonte Widmaier.

Als Umstellungstermin ist der 1. Januar 2018 vorgesehen. Die geforderte Eröffnungsbilanz werde nach den Worten von Bürgermeister Johann Widmaier die Gemeinde allerdings frühestens im Laufe des Jahres 2018 vorlegen können.