Konzentriert bei der Arbeit: Dirigent Arno Hermann, Solist Jan Wagner an der Trompete und die Bläser des Großen Blasorchesters. Der Musikverein Rangendingen trat am Sonntag in der Pfarrkirche St.Gallus auf. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Rangendinger Orchester imponiert mit seinem Konzert in der Pfarrkirche St. Gallus

Von Roland Beiter

Rangendingen. Mit einem Konzert, das Kopf, Geist und Herz gleichermaßen berührte, begeisterte das Große Blasorchester des Musikvereins Rangendingen am Sonntag die Zuhörer in der St.-Gallus-Kirche.

Der Auftritt war das erste Kirchenkonzert des Orchesters unter der Leitung von Musikdirektor Arno Hermann.

Wie kaum ein anderer Konzertsaal schreibt der Kirchenraum einem Orchester die Stücke vor. Das Kirchenkonzert des Rangendinger Orchesters am Sonntag machte zugleich die Vielfalt der Blasmusik deutlich.

Die Auswahl der Stücke führte vom Barock bis in die Neuzeit und von Telemanns "Sonate F-Dur" über die offizielle Hymne des Vatikans bis zur "Manhattan Saturday Serenade". Blech- und Holzbläser hatten abwechselnd die Gelegenheit, ihr Können zu beweisen und gefühlvoll wie kraftvoll aufzuspielen.

Das Konzert begann mit den mächtigen wie majestätischen Klängen des "Marche Pontificale" von Charles Gounod und mündete in den "St. Florians Choral" des zeitgenössischen Komponisten Thomas Doss, einer musikalischen Verneigung vor dem spätromantischen Meister Anton Bruckner. Dazwischen waren die "Sonate F-Dur für Trompete" von Georg Philipp Telemann und die Manhattan-Serenade von Philip Spark zwei besondere Hörerlebnisse, die maßgeblich von den Trompetensoli des erst 16-jährigen Jan Wagner aus Remmingsheim geprägt waren. Wagner war Schüler von Arno Hermann, bis er zu Roland Grau, dem ersten Solotrompeter der Philharmonie in Reutlingen, wechselte.

In Einfachheit wie Komplexität herausstechend war der "Pachelbel Canon" von Johann Pachelbel, an dessen Harmonieschema sich bis heute moderne Popsongs und Hiphopper orientieren.

Eher weltlichen Charakter hatte das Stück "Sunrise at Angels Gate", in dem Philip Spark Eindrücke eines Sonnenaufgangs in den Rocky Mountains in Musik gefasst hat. Am eindringlichsten vermochte die Vertonung der Verse des 91. Psalms aus Mendelssohns Oratorium "Elias" den kirchlichen Charakter des Konzerts zu spiegeln.

Die Zuhörer in der Pfarrkirche waren vom Auftritt begeistert, und der Schlussapplaus dauerte lang.