Ungewohnt leer präsentiert sich die Ansicht des Starzellaufs im Bereich des Kälberwasens in Rangendingen nach dem Abholzen der letzten Pappeln entlang des Bachlaufs. Bis zum Mühlesträßle hin bekommt die Starzel dort ein neues Bachbett. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Flussbett der Starzel wird im "Kälberwasen" erweitert / Neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Von Roland Beiter

Rangendingen. Entlang der Starzel in Rangendingen im Bereich des "Kälberwasen" entsteht in den kommenden Wochen ein erweitertes Flussbett. Das Regierungspräsidium Tübingen hat dort die letzten noch verbliebenen mächtigen Pappeln gefällt.

Im Bereich zwischen dem jetzigen Starzelbett und dem Mühlesträßle entsteht in den nächsten Wochen ein erweitertes Flussbett für die Starzel. Mit annähernd 70 Jahren haben die mächtigen Pappeln ihren Lebenshorizont erreicht. Mehrere Bäume der einst ortsbildprägenden Allee waren bei größeren Stürmen bereits umgestürzt. Die verbliebenen Bäume stellten deshalb zunehmend eine Gefahr dar.

Die Beseitigung der letzten noch verbliebenen Baumriesen ist gleichzeitig aber auch eine Fortführung des Landes-Gewässerentwicklungskonzepts an der Starzel. Wo die Baumallee mit ihrer prägenden Silhouette in Rangendingen einst den Starzellauf markierte, erhält die Starzel in einer umfangreichen und Umgestaltung jetzt ein erweitertes Bachbett, das überwiegend ökologischen Gesichtspunkten Rechnung trägt.

Dazu wird im Bereich des "Kälberwasen" zwischen dem derzeitigen Starzelbett und dem Mühlesträßle das jetzige Geländeniveau deutlich abgesenkt.

Neue Flora entsteht auf Instelstrukturen

Durch die Gestaltung eines aufgeweiteten Gewässerbetts entstehen bei Starkwasser geflutete Inselstrukturen, die einer spezifischen Flora und Fauna neue Lebensbereiche bieten. Mit großen Gehölzen wird der Verlauf der Starzel in der Umgebung wieder kenntlich gemacht.

Mit der Erweiterung der Retentionsflächen in diesem Bereich hat die rein ökologische Maßnahme auch Synergieeffekte für den Hochwasserschutz an der Starzel. Als kostengünstige Verwertungsmöglichkeit wird mit dem anfallenden Aushub zudem ein Erdwall entlang der Starzelstraße zwischen der Leitzbrücke und dem Bahndamm in Rangendingen aufgeschüttet. Dieser niedere Damm ist die Fortführung des bereits bestehenden Walls im Bereich des Wohngebiets Weiden und damit Teil des Hochwasserschutzkonzepts für die Gemeinde Rangendingen.

Mit Hilfe des Walls reduziert sich die Gefahrstelle im dortigen Bereich auf einen kleinen Abschnitt bei der Leitz-Brücke, der bei drohender Hochwassergefahr von der Feuerwehr rasch mit einer Sandsackbarriere geschlossen werden kann.