Baumwart Herbert Beiter (links) zeigte Bernd und Simone Hammer auf der Hochzeitswiese, wie sie ihren Apfel-Hochstamm schneiden mussten. Die Brautmutter Agnes Becker schaute aufmerksam zu. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Paare verpassen auf der Hochzeitswiese ihren Obstbäumen den ersten fachmännischen Schnitt

Von Roland Beiter

Rangendingen. Nachdem sie im Herbst ihre Obstbäume auf der Hochzeitswiese an der Owinger Halde gepflanzt haben, mussten die Rangendinger Brautpaare am Samstag ein zweites Mal Hand anlegen.

Unter Anleitung der Baum- und Fachwarte des Obst- und Gartenbauvereins erhielten die frisch gesetzten Bäume ihren ersten Schnitt. Um elf Bäume war der Bestand auf der Hochzeitswiese im Herbst auf 129 Hochstamm-Obstbäume angewachsen. Und glücklicherweise nicht nur das. Auch die von den frisch vermählten Hochzeitspaaren gesetzten Bäume waren allesamt gut angewachsen.

Bei so vielen Bäumen den eigenen wieder zu finden, ist gar nicht so einfach, weswegen der Obstbauverein auch genau Buch über die Bäume und die Paare führt. Am Samstag war es Zeit für den Pflanzschnitt, der für die spätere Kronenentwicklung des jungen Baumes entscheidend ist.

Unter Anleitung des Fachwartes klappt der Schnitt bestens

In mehreren Gruppen waren die Baumbesitzer mit den Fachwarten unterwegs und wurden in einem Schnelldurchgang in die Besonderheiten dieses ersten Erziehungsschnitts eingeweiht.

Mit Bernd und Simone Hammer war Brautmutter Agnes Becker aus Bietenhausen mit auf die Hochzeitswiese gekommen. Gespannt folgte die Familie den Ausführungen von Baumwart Herbert Beiter, ehe dann der frisch gebackene Ehemann selbst die Schere in die Hand nehmen durfte. Ein wenig unsicher zwar noch, doch unter Anleitung des erfahrenen Fachwarts klappte der Schnitt bestens. Doch damit war die Arbeit am Samstag noch nicht ganz abgeschlossen, denn für eine gesunde Entwicklung musste zum Schluss die Baumscheibe um den jungen Obstbaum durch kräftiges Hacken frei gehalten werden.

Eine weitere Gruppe von Ehepaaren war mit Baumwart Michael Wannenmacher unterwegs. "Immer mit dem schmalen Teil der Schere schön am Stamm entlang", leitete er die Schnittneulinge an. Er forderte die Paare auf, genau hinzuschauen. "Die Bäume sprechen mit uns und sagen, wo wir schneiden müssen", erklärte er. Ganz so einfach war es vielleicht doch nicht, doch auch in seiner Gruppe waren am Ende alle Bäume fachmännisch für einen erfolgreichen Start ins Baumleben geschnitten.

Nach der Arbeit wartete auf die Paare dann sogar noch eine Belohnung. Die Helfer des Obstbauvereins hatten den Grill für die fleißigen Brautleute angeschmissen. Die knusprig gebratenen Roten schmeckten nach dieser erfolgreichen Baumschneide-Aktion besonders gut.