Tradition: Auffällig viele ältere Einwohner bummeln zwischen den Ständen in Rangendingen / Berge von Süßigkeiten

Gestern war Gallus-Markt in Rangendingen. Wenigstens ein kurzer Bummel durch die Budenstraße gehört für den Rangendinger unbedingt dazu.

Rangendingen . Was es da alles zu kaufen gibt: Hüte, Mützen, Pullover, Unterwäsche, Kurzwaren, Handtaschen, Schmuck, Spielsachen und einen aufziehbaren Plüschhund, der besonders die Aufmerksamkeit der Kindergartengruppe erweckte. So mancher Marktbesucher wird sich sicher gefragt haben, was man von diesem großen Angebot nun wirklich unbedingt noch haben muss. Doch ohne wenigstens einen kurzen Besuch geht der Markttag trotzdem an vielen nicht vorbei.

Er habe schon etliche Jahre keine Gelegenheit mehr für einen Besuch beim Galla-Markt gehabt, erzählt Anton Schilling. Gestern Nachmittag hatte er frei und schaute prompt kurz beim Wurststand von Metzgermeister Phillip Heck vorbei, wo er sich eine Markt-Wurst gönnte.

Bis heute ist der Markttag ein besonderer Tag in Rangendingen geblieben. Schon deshalb, weil es ihn nur zwei Mal im Jahr gibt. Es sind auffällig viele ältere Einwohner, die sich durch den Markt bewegen – teils am Rollator, im Rollstuhl oder mit Gehstöcken. Auch wenn sie längst nicht mehr auf einen Einkauf dort angewiesen sind, erinnern gerade sie sich noch gut an die Zeiten, als der Markttag wirklich noch einer der wichtigsten Tage im Jahr war. Fragt man dann, was sie denn schon in der Tasche hätten, kommt von Fanny Schmid rasch die Antwort: "Bäaradreck ond Magenbrot".

Name kommt vom Kirchenpatrozinium

S üßigkeiten gehen halt immer – auch, weil ein Päckchen Magenbrot oder gebrannte Mandeln vom Galla-Markt halt einfach gut schmecken. Dafür ist Golicza Orsolya an ihrem Stand zuständig: Ganze Berge davon lachen die Besucher über die Theke ihres Süßigkeitenstandes an. Da ist nur schwer zu widerstehen.

Seinen Namen hat der Galla-Markt in Rangendingen davon, dass er immer am Montag vor dem Kirchenpatrozinium St. Gallus, dem Galla-Tag, stattfindet. Eine andere Beziehung zu dem Krämermarkt hat die evangelische Gemeinde mittlerweile aufgebaut. Sie bot wie immer im Gemeindehaus ihren schon traditionellen Kaffeenachmittag an.