Vor 20 Jahren wurde der Heimatverein Rangendingen von 19 Frauen und Männern gegründet. Am Sonntag wird das Jubiläum in und vor dem "Mahles Haus" gefeiert. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Fest: Heimatverein Rangendingen feiert sein 20-jähriges Jubiläum / Bisher waren über 15 000 Besucher im Museum

Von Roland Beiter

Zwei Jahrzehnte lang gibt es den Rangendinger Heimatverein bereits. Zu diesem Ereignis wird nun eine Jubiläumsausstellung mit anschließendem Fest veranstaltet.

Rangendingen. 20 Jahre Heimatverein Rangendingen – diese bedeuten 20 Jahre Leben im "Mahles Haus" sowie eine breite Kulturarbeit und eine vielschichtige Aufarbeitung der Rangendinger Ortsgeschichte. Am Sonntag, 10. Juli, feiert der Verein sein Jubiläum mit Musik und einer Ausstellung im Heimatmuseum.

Ein Stück weit Zufall und sicher auch Kalkül führten vor 20 Jahren zur Gründung eines Heimatvereins in Rangendingen. Die Gemeinde hatte 1995 in der Schulstraße 1 ein ehemaliges Bauernhaus zum Heimatmuseum umgebaut. Doch wer sollte dieses mit Leben füllen? Für die damals mit dem Aufbau des Museum betraute Kunsthistorikerin Irina Baumgärtner-Wallerand war klar, dass ein "kleines Heimatmuseum nur funktioniert, wenn ehrenamtliche Kräfte beim laufenden Betrieb mithelfen". Mit diesen Worten warb sie zur Teilnahme an der Gründungsversammlung, in der am 25. April 1996 insgesamt 19 Frauen und Männer den Heimatverein Rangendingen ins Leben riefen.

Die Mitgliederzahlen des jungen Vereins wuchsen schnell

Diese schien wie eine Initialzündung zu wirken. Die Mitgliederzahlen des jungen Vereins wuchsen schnell und bald war klar, welches Vakuum mit dem Museum auf der einen Seite und dem Heimatverein als dessen ehrenamtlichem Verwalter und Betreiber gefüllt werden konnte. Die Akzeptanz in der Bevölkerung stieg stetig. Viele Rangendinger hatten dort für ihre Erinnerungen und Exponate aus alten Tagen einen wichtigen und offenen Ansprechpartner gefunden. Und dieser Ansprechpartner ist der Verein bis heute geblieben.

Der Heimatverein widmet sich als verlässlicher und kompetenter Partner für die Gemeinde, ihre Bürger und Vereine darum, dass das "Mahles Haus" mit Leben gefüllt wird – mit verschiedenen Aktionen, die nicht selten auch über die Schwelle des Museums hinaus wirken. Dabei ist die Arbeit der "Heimatforscher" in keiner Weise als rückwärtsgewandt zu verstehen. Sie hat stets zum Ziel, das Alte mit dem Neuen, das Früher mit dem Heute zu verbinden und damit die Heimat- und Ortsgeschichte gerade auch für Neubürger und junge Menschen zu erschließen und erlebbar zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, bietet der Heimatverein im "Mahles Haus" ein vielfältiges Programm. Zu nennen sind dazu sicher als erstes die 48 Sonderausstellungen, die in ihrer Themenauswahl kaum unterschiedlicher sein konnten und damit gleichzeitig auch das breite kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde abbilden. Aufzuzählen sind mehrere bedeutende historische Themen, die stets in den Kontext zur Gegenwart gestellt wurden.

Aber auch Ausstellungen mit verschiedenen Schulen, dem Kindergarten, thematische Ausstellungen zu kirchlichen Festen und Bräuchen, Präsentationen zu Vereinsjubiläen und die sehr beliebte Reihe der "Talentsucher", welche den Rangendingern eine Plattform zur Darstellung ihrer Talente, Leidenschaften oder Hobbys gibt, lockten bisher über 15 000 Besucher ins Museum.

Die Teilhabe der Bevölkerung am Vereinsleben wird seit jeher groß geschrieben. Exkursionen, Winterwanderungen und Ausflüge sind stets öffentliche Führungen, um die nähere und auch fernere Heimat kennen zu lernen. Verschiedenste Matinees, aber auch das stete Gesprächsangebot an den Arbeitsabenden am Mittwoch im Museum runden die Aktionen des Vereins ab.

Jubiläumsausstellung zeigt Querschnitt über Museumsaktionen

Die Jubiläumsausstellung "20 Jahre Heimatverein Rangendingen" zeigt einen bebilderten Querschnitt über dieses reichhaltige Schaffen im und auch außerhalb des Museums. Sie wird am Sonntag, 10. Juli, um 14 Uhr im "Mahles Haus" mit Grußworten und einer Einführung eröffnet. Gefeiert wird anschließend mit Kaffee und Kuchen sowie einer kleinen Bewirtung in einem Festzelt vor dem Museum. Dazu gibt es "schwäbische Schbezialidäda, g’schwätzt, g’songa ond g’schbield von de ›Heilige drei Zemmerner".