Sind schon richtige Experten in Sachen Geflügel: Die jungen Ausstellungsbesucher Kevin (links) und Julian (rechts) mit dem Vorsitzenden der Kleintierzuchtvereine Rangendingen und Hechingen, Hans-Peter Hörner. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Jungtierschau in Rangendingen zeigt 200 tierische Meisterwerke / Lob der Wertungsrichter

Von Andrea Maute

Rangendingen. Bei der Jungtierschau in Rangendingen waren am Wochenende rund 200 tierische Meisterwerke zu sehen. Sie begeisterten nicht nur die Ausstellungsbesucher. Auch die Wertungsrichter waren voll des Lobes.

Mit neugierigem, wachem Blick musterten am Samstag und Sonntag Dutzende von Augenpaaren die Gäste. Und wer beim Gang durch den Ausstellungsraum als Laie in diese Augen blickte, hatte sein Urteil schnell gefällt. Süß, goldig, eines schöner als das andere, war im Rangendinger Züchterheim allenthalben zu hören.

Einen fachkundigen Blick auf die Jungtiere warfen die Preisrichter: der Landeszuchtberater Gerhard Stähle (zuständig für Geflügel) und der stellvertretende Kreisvorsitzende Gerhard Acker (Kaninchen). Sie schauten am Samstag ganz genau hin, nahmen Form und Fell, Rassemerkmale wie Kopf, Ohr und Rumpfzeichnung in Augenschein und fällten am Ende Urteile, auf die die Züchter stolz sein dürfen.

Zahlreiche Tiere, unter anderem alle Kaninchen, wurden mit der Bestnote (acht Punkte) bewertet. "Sehr gute Körperform, sehr gute Fellanlage. Altersgemäß sehr guter Kopf und sehr gute Ohren", war etwa auf den Bewertungsbögen zu lesen. "Klasse Junghenne in allen Rasseteilen und Merkmalen", hieß es auch beim Geflügel. Den Kaninchen, Hühnern und Tauben wurde somit ganz offiziell bestätigt, dass sie tierische Meisterwerke sind.

Unter den verschiedenen Rassen, die es am Wochenende in Rangendingen zu sehen gab, waren auch einige, die im Laufe der Zeit zu Raritäten geworden und bei Ausstellungen dieser Art nicht oft vertreten sind. Ein Beispiel ist etwa der Englische Widder; eine mittlerweile stark bedrohte Kaninchenrasse. Das Tier mit den langen, markanten Ohren ist, wie der Vorsitzende der beiden federführenden Vereine aus Rangendingen und Hechingen, Hans-Peter Hörner, betonte, sogar "fast so selten wie ein Tiger." Ebenfalls Seltenheitswert hat das dreifarbige Dalmatiner-Rexkaninchen, das im Optimalfall viele der charakteristischen Punkte besitzt. Sind diese auch noch gut verteilt, schlägt sich das laut Experte in einer positiven Bewertung nieder.

Großer Aufmerksamkeit erfreuten sich indes nicht nur die pelzigen, sondern auch die gefiederten Akteure. Im Mittelpunkt der Jungtierschau standen die verschiedenen Kammformen beim Geflügel. Das Repertoire erstreckte sich dabei vom Stehkamm über den Wulstkamm bis hin zum Hörnerkamm. Und hier konnten die Ausstellungsbesucher nur staunen. Hühner mit Hörnern? Hätten die meisten wohl nicht für möglich gehalten, gibt es aber wirklich. Unter anderem zieren sie das Haupt der Großrasse La Flèche, auch Wiesenteufel genannt. Kleine Hörnchen besitzt auch das Sultanshuhn, das mit seiner Haube und den gefiederten Lappenfüßen die Blicke der Gäste auf sich zog.

Die Herzen der Kinder flogen insbesondere den Meerschweinchen, die munter durch ihr Gehege wuselten, und der Glucke mit ihren putzigen Küken zu. Zu sehen gab es auch mehrere große Volieren, die mit viel Herzblut dekoriert und nach dem Vorbild der Natur ausgestattet waren. Nicht umsonst wurden diese von den Preisrichtern mit dem Prädikat "eine Bereicherung für jede Schau" ausgezeichnet; ein schöner Lohn für die viele Arbeit, die die Mitglieder in eine solche Veranstaltung investieren.

Ergänzt wurde die Jungtierschau durch eine Börse sowie Bewirtung. Am Sonntag drehte sich zudem das Glücksrad. Die nächste Lokalschau der Rangendinger und Hechinger Züchter findet am 28. und 29. November im Züchterheim in Rangendingen statt.