Historikerin Monika Spicker-Beck hat ein wissenschaftlich aufgearbeitetes Buch über die Geschichte des Diasporahauses Bietenhausen geschrieben. Schulleiter a.D. Horst Rein, Direktor a.D. Gerhard Jauß, Manuela König, Einrichtungsleiter André Guzzardo und Verwaltungsleiter Wilhelm Hailfinger (von links) haben es vorgestellt. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Monika Spicker-Beck stellt Anfänge und Historie des Diasporahauses in einem Buch vor

Rangendingen-Bietenhausen. Um seine Entstehung rankt sich eine Kriminalgeschichte, ein Film wurde gedreht und auch ein Theaterstück aufgeführt: Jetzt wurde die Geschichte des Diasporahauses Bietenhausen wissenschaftlich aufgearbeitet und in einem Buch veröffentlicht.

"Vom Bethaus zum erfolgreichen Jugendhilfeunternehmen" lautet der Untertitel des von Monika Spicker-Beck geschriebenen Werks.

Ein Jahr lang hatte die promovierte Freiburger Historikerin in Bietenhausen geforscht. Die Geschichte des Diasporahauses war ihr dabei nicht unbekannt, hatte sie doch bereits vor ihrem eigenen Buchprojekt Gerd Stiefel, den Urenkel von Karoline Stiefel, der ersten Heimmutter in Bietenhausen, bei dessen Roman "Stiefels Stein" beraten.

Direktor a.D. Gerhard Jauß erinnerte daran, dass bereits bei der Gründung der Kinder- und Jugendhilfestiftung des Diasporahauses im Jahr 2012 auch die Aufarbeitung und Pflege der Geschichte der Einrichtung als wichtige Aufgabe in die Satzung aufgenommen worden war.

Als zusätzliche Impulse für deren Umsetzung nannte Jauß die historische Ausstellung zum 100. Jubiläum in der Heimschule, der Roman Gerd Stiefels, eine Spende aus dem Nachlass des langjährigen Heimleiters Erich Niethammer sowie die mittlerweile auch mit der Auflage eines Findbuchs abgeschlossene Aufarbeitung des Archivs der Einrichtungen durch Archivar Alfons Koch vom Kreisarchiv des Zollernalbkreises. Für die Historikerin stellte vor allem Letzteres eine Voraussetzung und gleichzeitig eine wesentliche Erleichterung für ihre Arbeit dar.

Die Erfahrungen aus der Geschichte der Einrichtung machten in ihrer Zusammenfassung nun "greifbar", dass im Diasporahaus seit der Einquartierung der Witwe Stiefel und deren Halbwaisen bis heute stets Kinder und Familien in besonderen Notlagen im Diasporahaus aufgenommen worden seien, sagte der ehemalige Schulleiter Horst Rein.

Die "Spuren der Vergangenheit" hätten sich bis in das heutige Leitbild fortgepflanzt und fänden mit der Positionierung als "traumapädagogische Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe" ihre konsequente Fortführung, hielt der Leiter des Diasporahaues und dessen Vorstandsvorsitzender André Guzzardo fest.