Bei der Eisrettungsübung der Jugendfeuerwehr konnte im Scheinwerferlicht auf dem Rangendinger Stausee Schlittschuh gefahren werden. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Übung lockt viele Besucher an / Auch der Nachwuchs ist im Einsatz

Was am Mittwoch als Eisrettungsübung für die Jugendfeuerwehr gedacht war, wurde am Ende fast zu einem kleinen Volksfest. Angelockt von den Scheinwerfern der Übung kamen zahlreiche Schaulustige an den zugefrorenen Rangendinger Stausee.

Rangendingen. Dass der Badesee am Regenrückhaltebecken im Tal zufriert, das kommt nicht alle Jahre vor. Zuletzt war dies vor acht Jahren der Fall. Die eisigen Temperaturen seit Weihnachten haben diesen Winter nun endlich einmal wieder dafür gesorgt, dass der See mit einer dicken Eisschicht bedeckt ist.

Das Holzfloß, das normalerweise an einem Seil im seichten Wasser dümpelt, klebt jetzt festgefroren an einer Stelle und ist keinen Millimeter zu bewegen. Seit Wochen zieht der zugefrorene See auch Spaziergänger und Schlittschuhläufer an. Im Augenblick können sie gefahrlos aufs Eis, doch gerade beim Zufrieren und wenn es wieder wärmer wird, birgt die Eisfläche auch Gefahren.

Auf Unfälle, die dann passieren können, muss die Rangendinger Feuerwehr vorbereitet sein. Sofern es das Eis zulässt, verlegen die Rettungskräfte ihre Übungen an den See und üben das Retten von Personen, die im Eis eingebrochen sind. Dies ist auch ein Abwechslung im Übungsalltag der Wehr und deshalb Thema für die Jugendfeuerwehr, für die am Mittwoch eine solche Übung angesetzt war.

Liegewiese und Eisfläche werden mit Flutlicht taghell ausgeleuchtet

Die letzte Rettungsübung auf dem Eis liege bereits viele Jahre zurück, erinnert sich Jugendwart Tobias Hermann. "Das ist schon so lange her, da war ich noch selbst in der Jugendfeuerwehr", sagt er lachend. Für die Übung wurden die Liegewiese und die Eisfläche mit mehreren Scheinwerfern fast taghell ausgeleuchtet. Was letztlich nicht ohne Wirkung blieb. Angelockt vom Scheinwerferlicht kamen viele Schaulustige an den See.

Manche hatten vorsichtshalber gleich die Schlittschuhe mitgebracht und genossen auf den gespurten Bahnen auf dem See das Eislaufen im Scheinwerferlicht sichtlich. So auch Familie Parusel-Smarsly. Sie wohnt seit 2012 in Rangendingen. "Wir waren schon im See und mit dem Boot sind wir auch schon darauf gefahren", erzählen sie. Doch dass der See zugefroren ist und man darauf gehen kann, das erleben sie zum ersten Mal, und sie freuen sich riesig. "Unsere kleine Cleo konnte es kaum erwarten, endlich auf dem Eis laufen zu können", sagt ihr Vater.

"Nein, mit einer Eisdisco wie vor ein paar Jahren hat das nichts zu tun", stellt Frank Oberpaarleiter fest. Damals hatte die Feuerwehr zu einer solchen Veranstaltung an den Stausee eingeladen. "Wir weisen darauf hin, dass eine Begehung der Eisfläche auch an diesem Abend auf eigene Gefahr ist", blieb der Kommandant streng. Doch angesichts des gut 20 Zentimeter dicken Eispanzers war diese Gefahr am Mittwochabend wohl als sehr gering einzuschätzen.

Ab zwölf Zentimetern spreche man davon, dass die Begehung eines Sees für Fußgänger "relativ sicher" sei, sagt Oberpaarleiter vorsichtig. Schon kurz nach Neujahr waren die ersten Eisläufer auf dem See anzutreffen. Damals war die Eisdecke nur knappe zehn Zentimeter dick.