Jens Rustler feiert seinen Etappensieg, gleich hinter ihm fährt Andreas Schindler (RSV Tailfingen) ins Ziel. Foto: Kara

Radsport: Huizinga lässt nichts mehr anbrennen. Schindler sichert als Etappenzweiter Platz drei ab. Mit Video

Laurens Huizinga hat die 22. Auflage des Volksbanken- und Raiffeisenbanken-Cups im Zollernalbkreis für Elite-Amateure gewonnen. Auf der finalen vierten Etappe in Winterlingen ließ er beim Sieg von Jens Rustler gar nichts anbrennen.

Huizinga (Stuttgardia Stuttgart) hatte bereits am Freitagabend auf der Etappe in Erlaheim mit dem späteren Sieger James Early (Neuseeland/RSV Düren) den Ton angegeben und sich einen recht komfortablen Vorsprung in der Gesamtwertung herausgefahren. Doch der Stuttgarter setzte am Samstag in Ostdorf noch einen drauf, zog vier Runden vor Schluss davon, distanzierte Yannic Distel (RSV Düren) um 54, den Dritten, Jens Rustler (RSC Donaueschingen), und das übrige Spitzenfeld, in dem auch die Mitfavoriten Andreas Schindler (RSV Tailfingen) und Kevin Vogel (MT Melsungen) mit von der Partie waren, um 58 Sekunden. Damit war die Vorentscheidung gefallen.

Zwar ging Huizinga mit einem satten Vorsprung von 1.45 Minuten auf die finalen 68 Kilometer in Winterlingen, gemütlich aber ließ er es überhaupt nicht angehen. Dafür, dass das Tempo im Feld hoch blieb, Ausreißversuche der Konkurrenz so stets zum Scheitern verurteilt waren, hatte er zu nächst seinem Teamkollegen Benjamin Schlubkowski zu verdanken, im letzten Renndrittel leistete er dann selbst die Führungsarbeit – und er bereitete immer wieder die Sprints für Jens Rustler (RSC Donaueschingen) vor. Tatsächlich sicherte sich Rustler auch mit 22 Punkten das Trikot des besten Sprinters. Zwei Runden vor dem Ende war aufgrund der 3000-Meter-Regel klar, dass Huizinga, der auch die Bergwertung für sich entschied, selbst bei einem Sturz oder Defekt der Gesamtsieg ebenso wenig mehr zu nehmen war,wie dem Neuseeländer Early der zweite Rang. Spannung war dennoch angesagt, ging es doch noch um den Etappensieg und darum, ob nun Lokalmatador Schindler oder aber der Nordhesse Vogel den dritten Rang im Gesamtklassement einnehmen würden

Schindler setzt den Sprint auf der Zielgerade früh an. "Ich bin der Typ, der lange Sprints fahren muss und habe gehofft, dass keiner mehr vorbei kommt", sagte Schindler im Ziel. Doch einer überflügelte den Tailfinger noch – am Ende reckte Top-Sprinter Rustler die Arme in die Höhe. Wichtiger aber war, dass Schindler sechs Sekunden Zeitgutschrift einsackte, Vogel so um sieben Sekunden auf Distanz hielt hatte und Dritter wurde. "Ich bin zufrieden, ich hatte schon etwas Angst, dass ich noch zurückfallen könnte. Aber zweimal Zweiter, einmal Dritter und einmal Vierter – das ist richtig gut", sagte Schindler. Dass er im Vorfeld als Mitfavorit auf den Gesamtsieg gehandelt wurde sah er nicht als Last – "Das hat mich zusätzlich motiviert", so Schindler weiter. Den dritten Platz auf der Schlussetappe holte sich Stephan Duffner (Bezirksauswahl/RC Villingen).

Zweitbester Fahrer aus dem Zollernabkreis nach vier Etappen war Mountainbike-Spezialist Arndt Puls (RSG Zollern-Alb Albstadt) mit knapp dreieinhalb Minuten Rückstand auf Huizinga auf dem 15. Platz, sein Teamkollege Dominik Thiel erreichte den 18. Rang.

Ulrich Bock, Sportlicher Leiter des VR-Cups, reichte zunächst ein kurzes Fazit: "Schön war’s." Lieferte dann aber auch die Gründe hinterher: "Wir hatten an den vier Tagen durchgehend eine sehr positive und freundliche Stimmung. Das hat man bei den Sportlern gemerkt. Und sie haben immer wieder bestätigt, wie glücklich sie sind, dass es bei uns eine solche Veranstaltung gibt. natürlich waren bei den Amateuren die rollen am Ende klar verteilt. Aber gerade bei den Senioren war zu sehen, was ein einzelner auch gegen ein überlegenes Team ausrichten kann."

Tatsächlich ging der Sieg in der Senioren-Konkurrenz überraschend an Thomas Tantz vom TSV Erding, der auf der Schlussetappe in Winterlingen dem übermächtig erscheinenden Adam-Donner-Master-Racing-Team (Nordrhein/Westfalen) ein Schnippchen schlug. Zwar war Markus Swassek (Team Baier Landshut) nachdem er am Samstag in Ostdorf seinen zweiten Etappensieg gefeiert hatte, mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf Tantz ins Rennen in Winterlingen gegangen, aber Tantz wurde mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Etappensieger Rainer Beckers (Adam-Donner-Racing-Team) Vierter und schob sich noch an die Spitze. Nur fünf Sekunden zurück wurde Beckers Zweiter der Rundfahrt, Rang drei ging an Armin Spechter (RSV Passau). Die Wertung der Senioren 3 gewann Dirk Trautmann (Stabwolke Quadrat) vor Viktor Slavik (RV Kassel) und Stefan Bock (RSV Tailfingen). Bei den Senioren 4 Dominierte Uli Rottler vom RC Villingen er war mehr als acht Minuten schneller unterwegs als Hans-Peter Grünig (Harzer RSC Wernigerode) und Heribert Horler (RMV Bischofszell).