Selfies mit Jan Hugger (links) waren bei der "Cycling Tour of Iran" beliebt. Foto: 0711/Cycling Foto: Schwarzwälder-Bote

Radsport: Süße Honignüsse und salzige Seen. Schwenninger beendet mit Iran-Rennen die Saison.

Mit süßen Honignüssen, vielen Eindrücken und einer sehr guten sportlichen Arbeit für den Kapitän seines Teams kehrte Jan Hugger von der sechstägigen "32. International Cycling Tour of Iran" nach Schwenningen zurück.

Die sechs Etappen führten überwiegend von oder nach Tabriz, einer Stadt mit knapp 1,56 Millionen Einwohnern. Meist bewegten sich die Radsportler der 14 Teams aus zehn Nationen auf 1400 Meter über dem Meeresspiegel. Das deutsche 0711/Cycling-Team bildete mit den beiden Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden die europäische Fraktion. "Wir hatten nur vier Fahrer zur Verfügung, alle anderen Mannschaften starteten mit sechs Teammitgliedern. Aber wir machten einen echt guten Job", betont der 19-jährige Jan Hugger.

Die erste Etappe führte über 144 Kilometer von Tabriz nach Urmia. Den stark salzhaltigen Urmiasee überquerte das Fahrerfeld auf einer 20 Kilometer langen Brücke. "Wir dachten ja, dass wir einen See überqueren, aber da war kein Wasser, da war nur Salz", war Hugger überrascht über die Situation im UNESCO-Biosphärenreservat. Der U23-Fahrer hatte es sich auf der ersten Etappe in einer Ausreißergruppe an der Spitze gemütlich gemacht, verpasste dabei als 27. nur knapp das Bergtrikot.

Die längste Etappe – 209 Kilometer – folgte bei 25 Grad bereits am zweiten Tag von der Hochschulstadt Urmia aus nach Jolfa, das zur Freihandelszone (Aras Free Zone) in Ost-Aserbaitschan gehört. Auch hier wurde für Kapitän Nicola Toffali gearbeitet, der als Zwölfter das Ziel erreichte.

Von 712 Meter über dem Meeresspiegel kletterten die Fahrer am dritten Tag (155 km) hinauf auf 1769 Meter. Das Ziel in Tabriz erreichte Kletterer Hugger auf dem sehr guten zehnten Platz. Auf der erneut windigen vierten Etappe über bergige 196 Kilometer von Tabriz nach Sarein sollte sich das Rennen für Kapitän Toffali bereits vorentscheiden. Elf Sekunden kostete ihm ein Defekt rund fünf Kilometer vor dem Ziel. In Sarein wurde er Elfter. Der Sprint von "Toffis" auf den zweiten Platz nach 192 Kilometern bei der fünften Etappe von Sarein zurück nach Tabriz reduzierte den Rückstand auf vier Sekunden. Auch dieses Mal hatten die 0711-Athleten Alexandre Ballet (Schweiz) und Hugger erneut wie die Berserker gearbeitet.

Als Gesamtdritter bewältigte Toffali die letzten 114 Kilometer. Der Rundkurs führte über eine Autobahn in Tabriz. "Toffi hat mich in der letzten Runde nach vorne zum Angriff geschickt. Ich konnte sogar eine 200 Meter lange Lücke reißen, wurde aber wieder gestellt. Leider hat es mit den Bonussekunden nicht mehr geklappt", bedauert der ehemalige Nachwuchsfahrer des RV Viktoria Niedereschach den Rennausgang. Aber auch der dritte Gesamtplatz von Nicola Toffali war ein großer Erfolg für das kleine Team. Jan Hugger kam bei seinem letzten Saisoneinsatz auf Rang 43.