Der Schwenninger Jan Hugger (Viktoria Niedereschach) schreibt sich für die "48. Tour du Pays de Vaud" ein. Foto: Hugger

Radsport: Niedereschacher zeigt im BDR-Trikot sein Können.

Bester Deutscher in der Gesamtwertung, aber unzufrieden mit der Platzierung – für Jan Hugger (Viktoria Niedereschach) endete der erste Saison-Einsatz im Nationaltrikot auf Rang 30.

Zusammen mit den BDR-Kollegen Frederik Einhaus, Johannes Adamietz, Tom Müller, Leon Heinschke und Juri Hollmann startete der Schwenninger bei der "48. Tour du Pays de Vaud" (TPV) im Waadtland (Schweiz), die zum U19-Nationscup des Radsportweltverbandes zählt. Die Streckenplanung sorgte mit insgesamt 4947 Höhenmetern auf einer Gesamtdistanz von 319,8 Kilometern für ausreichend Klettermöglichkeiten. Und für unglaublich schnelle Rennen.

"Es wurde durchweg zügig gefahren. Eigentlich fuhren wir nahezu immer Vollgas. Dies lag vor allem an den Schweizern, die immer Tempo machten", wunderte sich der 17-Jährige nicht, denn das eidgenössische Juniorennationalteam zählt international zu den stärksten Nachwuchs-Mannschaften.

Bei der ersten Etappe – Hugger hatte zuvor beim 3,7 km langen Prolog nicht seine Erwartungen erfüllt – belegte er nach den 118 km (1307 Höhenmeter) von Bofflens nach Apples mit 23 Sekunden Rückstand auf den italienischen Sieger den 40. Rang.

Von den Stürzen auf der ersten Halbetappe blieb Hugger verschont, nicht aber vom extrem schlechten Wetter. Dauerregen und Nebel begleiteten die Fahrer während der Königsetappe am Samstagvormittag. 80,3 Kilometer waren von Ballaigues nach Orbe zu absolvieren. Im Ziel in Orbe belegte Hugger als bester Deutscher den 38. Platz. Der Rückstand auf den Tagessiegers aus Kasachstan betrug 3:29 Minuten.

Beim anschließenden Einzelzeitfahren (12,1 km) fand Hugger nicht in den gewohnt guten Tritt, konnte sich aber in der Gesamtwertung weiter nach vorne schieben. Hier triumphierte der Amerikaner Brandon McNulty.

Die wellige Schlussetappe von Penthalaz nach Vufflens-la-Ville (105,7 km/1754 Höhenmeter) prägten viele Attacken aus dem Hauptfeld, auch Jan Hugger versuchte es. Erst der knackige Schlussanstieg entschied schließlich die dritte Etappe, die mit einem französischen Sieg endete. Jan Hugger stellte seine Kletterqualitäten unter Beweis und erreichte als guter 20. – zwei Plätze hinter Teamkamerad Freddi Einhaus – das letzte Ziel der TPV 2016. Als 30. der Gesamtwertung wurde er damit bester Deutscher.

Das deutsche Nationalteam blieb am Ende ohne Nationscup-Punkte. Es siegte der Schweizer Nationalfahrers Marc Hirschi.

"Ich musste erst einmal ins Rennen finden. Die anderen BDR-Fahrer hatten bereits Einsätze bei mehreren Etappenfahrten. Wenn ich zuvor schon eine solche Rundfahrt in den Beinen gehabt hätte, wäre es schon besser gelaufen. Sonst war es aber in Ordnung, aber eben nicht richtig gut", bilanzierte Jan Hugger.