Der Vorjahressieger des Ötztaler Radmarathons, Bernd Hornetz aus Karlsruhe (ganz rechts), kam mit einer Führungsgruppe nach der großen Runde im Ziel an. Foto: Schwark

Radsport: 510 Teilnehmer beim SURM 2017. Die Schnellsten im Schnitt mit über 32 Stundenkilometern unterwegs.

Das Wichtigste vorweg, das Wetter hat gehalten. Und so konnte der RSV Alpirsbach-Rötenbach zu seinem 28. Schwarzwälder Ultra-Radmarathon (SURM) nach den 300 Startern im Dauerregen des Vorjahrs diesmal über 500 Radsportler begrüßen.

So atmetet der RSV-Vorsitzende Tobias Weihgold auch tief durch, nachdem sich die pessimistischen Wettervoraussagen im Vorfeld nicht bewahrheitet hatten. "So manchen haben sie wohl aber doch vom Start abgehalten", vermutete Weihgold, der sich trotzdem über die respektable Zahl von 510 Teilnehmern freute.

Die Langstreckenspezialisten gingen bei fünf Grad Plus um 7 Uhr ins Rennen auf die große Runde. 230 Teilnehmer bewältigten die SURM-"Königsklasse" mit über 4000 Höhenmetern. "Unterwegs sank die Temperatur teils auf nur noch zwei Grad ab", berichtete ein Radsportler.

Als Fahrer des Führungsfahrzeugs war Patrick Fürst aus Alpirsbach unterwegs. Wie das Gamswild folgte ihm eine fünfköpfige Führungsgruppe auf den Kandel. Solidarisch blieb die Gruppe auch zusammen, als man auf dem 1202 Meter hohen Schwarzwaldgipfel auf einen der kurzzeitig zurückgefallenen Wegbegleiter wartete. Ebenfalls war Fürst von den Abfahrtskünsten der Radsportler beeindruckt. Nach dem Anstieg von Bad Rippoldsau zum Kniebis folgte eine verwegene Abfahrt nach Bad Peterstal. "Bis zu 90 km/h hatten die Jungs da drauf", schildert Fürst seine Eindrücke.

Gegen 14.52 Uhr rollte die Führungsgruppe mit fünf Radsportlern wieder in Alpirsbach beim Haus des Gastes ins Ziel. Darunter Bernd Hornetz aus Karlsruhe, der 2016 den Ötztaler Radmarathon gewann. Bei ihrer persönlichen Zeitnahme registrierte die Gruppe eine Fahrzeit von 7:24 Stunden, was trotz der teils giftigen Anstiege einen Schnitt von 32,3 km/h ergab. Hornetz wurde auf der Tour begleitet von Peter Brommler, Christian Kohler, Felix Rohrer sowie einem Fahrer aus Belgien.

Große Teilnehmerfelder mit Startern aus ganz Deutschland sowie den Nachbarländern und Großbritannien gab es auch auf der kleinen und mittleren Runde über 82 und 147 Kilometer, auf die sich auch viele Radsportler ausder Region wagten. Zu den Stammgästen in der Klosterstadt zählt mittlerweile auch Moderator Frank Jäger, der als ehemaliger Radprofi die zahlreichen Besucher mit vielen Informationen versorgte und die Radsportler im Ziel empfing.

Nach und nach tröpfelte dabei das weitere Teilnehmerfeld ein, um neben einem Weizenbier von Alpirsbacher (auch alkoholfrei) auch eine Urkunde in Empfang zu nehmen. Über diese freute sich auch Werner Legler aus Reutin, der zum siebten Mal die 147 km-Strecke in Angriff genommen hatte. Mit seiner persönlich gemessenen Zeit von knapp über sechs Stunden konnte er leben: "Der Schnitt von 26 km/h ist o.k." Zum zweiten Mal bewältigte Simon Wohriska die mittlere Strecke und war mit seinen 6:05 Stunden an einem für ihn guten Radsporttag ebenfalls zufrieden. Als Urgestein des SURM wurde auch Kurt Fischer im Ziel gesichtet, der zum 28. Mal an den Start ging und damit noch keinen Ultramarathon versäumte, - Regen und Schnee in vergangenen Jahren zum Trotz.

Die Technik hat sich dabei gegenüber der ersten Austragung gewaltig entwickelt. Mancher Radsportler nutzte Sportgeräte von gerade einmal 6,5 kg: Karbon und Kohlefaser machen es möglich. Begleitet wurde der Tross vom Woba-Radstudio, das die Teilnehmer im Fall des Falles mit Ersatzteilen versorgte.

Über 100 Helfer vom Radsportverein Alpirsbach-Rötenbach und verschiedenen Vereinen der Gesamtgemeinde Alpirsbach waren am Sonntag im Einsatz. Rund 60 von ihnen verwöhnten an sechs Verpflegungsstellen die Teilnehmer. Kraft für den Marathon konnte man schon am Samstaga Abend bei der gut besuchten Nudelparty schöpfen. Freuen durfte sich die örtliche Gastronomie, die so manchen Gast für eine oder zwei Nächte beherbergte. Im Start- und Zielbereich war die DRK Ortsgruppe Alpirsbach mit zehn Helfern vor Ort, die nur wenig beschäftigt waren.

"Und der nächste SURM ist bereits für den 16. September 2018 geplant" informierte Vorsitzender Tobias Weihgold abschließend. Dieser Termin dürfte bald in so manchem Kalender rot angestrichen werden.