Das Urteil gegen die angeklagten Werkstattbesitzer soll am 17. Februar fallen. Foto: dpa

Fünf Werkstattbesitzer haben Autobesitzern zu Plaketten ohne die dafür notwendige Prüfung verholfen. Im Prozess gegen die Männer forderte die Staatsanwaltschaft jetzt Strafen bis zu zwei Jahren und vier Monaten.

Fünf Werkstattbesitzer haben Autobesitzern zu Plaketten ohne die dafür notwendige Prüfung verholfen. Im Prozess gegen die Männer forderte die Staatsanwaltschaft jetzt Strafen bis zu zwei Jahren und vier Monaten.

Stuttgart - Fünf Werkstattbesitzer sollen Autohaltern mehrere Jahre lang Prüfplaketten ohne vorgeschriebene Kontrolle verschafft haben. Im Prozess gegen die angeklagten Männer wurden am Donnerstag in Stuttgart die Plädoyers gehalten. Ihnen wird besonders schwere Bestechung in mehreren tateinheitlichen Fällen vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft forderte Gesamtstrafen zwischen einem Jahr und elf Monaten und zwei Jahren und vier Monaten. In zwei Fällen legte der Staatsanwalt den Richtern eine Bewährungsstrafe nahe. Die beiden sollen Sozialstunden ableisten, wie der Staatsanwalt sagte.

Nach seiner Auffassung hätten alle Werkstattbesitzer auch Verkehrsunsicherheit - zumindest billigend - in Kauf genommen. Zudem sollen die Männer das mit der Bestechung erhaltene Geld zurückzahlen. Die Verteidiger forderten Bewährungsstrafen. Alle Angeklagten waren im Verfahren umfassend geständig. Einige Aussagen konnten erheblich zur Aufklärung beitragen. Das Urteil wird am 17. Februar gesprochen.

Der 60-jährige Hauptangeklagte soll zwischen 2011 und 2012 als selbständiger Prüfingenieur für eine private Organisation gegen eine erhöhte Gebühr Prüfplaketten im Großraum Stuttgart genehmigt haben. Gegen ihn und zwei weitere Angeklagte wird separat verhandelt. Laut Staatsanwaltschaft hat er Vorgaben bewusst missachtet und auch fehlerhaften Fahrzeugen keine oder nur geringe Mängel bescheinigt. In 477 Fällen habe er sich dadurch der Bestechlichkeit schuldig gemacht.