Mit Extraschichten am Sonntag ist die Post künftig vorsichtiger. Foto: dpa-Zentralbild

Verdi bleibt bei seiner harten Gangart im Streit mit der Post und verkündet das auf mehreren Protestkundgebungen im Südwesten. In Sachen Sonntagsarbeit ist der Gelbe Riese vorsichtiger geworden, unterdessen räumte ein Postsprecher ein, es komme "teilweise zu erheblichen Verzögerungen“.

Stuttgart - Im Poststreik gibt es weiterhin keine Anzeichen auf ein baldiges Ende. Da der Konzern sich nicht bewege, werde man in die vierte Streikwoche gehen und den Druck hochhalten, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Freitag in Stuttgart.

Wie in den Tagen zuvor seien etwa 4200 Postler im Südwesten im Ausstand. Der unbefristete Arbeitskampf hatte am 8. Juni begonnen. Inzwischen sind alle Brief- und Paketzentren in Baden-Württemberg bestreikt.

Verdi: Post rechnet Zahlen schön

Nach Angaben der Post werden weiterhin etwa 80 Prozent der Briefe und Pakete pünktlich zugestellt. Verdi zweifelt an diesem Wert. Der Gewerkschaftssprecher hält ihn für „schöngerechnet“, um die Wirkung des Streiks als gering darzustellen. Hierauf entgegnet ein Postsprecher: „Es ist so: Wir schaffen es nach wie vor, 80 Prozent der Post pünktlich zuzustellen.“

Am vergangenen Sonntag hatte die Post bundesweit 11.000 Helfer eingesetzt, um Briefe und Pakete auszutragen. Dies hatte scharfe Kritik hervorgerufen, so wurden aus Baden-Württembergs Arbeitsministerium Zweifel an der Rechtmäßigkeit laut. Bayerns Arbeitsministerium hatte hingegen keine Bedenken.

An diesem Sonntag wird sich der umstrittene Extra-Großeinsatz wohl nicht wiederholen. Bis jetzt gebe es keine Pläne zur erneuten Sonntagszustellung, so der Postsprecher. Er betonte abermals, dass der Sonntagseinsatz am vergangenen Wochenende rechtmäßig gewesen sei.