VW-Chef Martin Winterkorn (links) und Porsche-Chef Matthias Müller Foto: dpa

Porsche bleibt der Musterschüler im Volkswagenkonzern und fuhr 2014 einen Verkaufsrekord ein. Matthias Müller fühlt sich indes in Stuttgart wohl und hat keine Ambitionen, VW-Chef Winterkorn zu beerben.

Stuttgart - Der Sport- und Geländewagenbauer hat 2014 einen neuen Verkaufsrekord verbucht. Weltweit wurden im vergangenen Jahr 189.850 Neuwagen an Kunden ausgeliefert, wie Porsche-Chef Matthias Müller am Mittwochabend vor Journalisten sagte. Das sind 17 Prozent mehr als im Jahr 2013. Porsche hat bereits im November den Verkaufsrekord aus dem Vorjahr geknackt.

Vor allem in China liefen die Geschäfte gut, aber auch in den USA und auf dem europäischen Heimatmarkt legte Porsche zweistellig zu. Selbst in Russland liefen die Verkäufe gut, so der Porsche-Chef. Gegen den Rubel-Verfall habe sich der Sportwagenhersteller abgesichert.

Kein Interesse an Winterkorn-Nachfolge

Müller hat kein Interesse am Job von VW-Chef Martin Winterkorn. „Ich bin kein potenzieller Nachfolger für Herrn Dr. Winterkorn“, sagte Müller. „Ich bin zu alt für den Job“, sagte der heute 61-Jährige. Es sei keine Lösung, 2016 einen 63-Jährigen an die Spitze des Volkswagen-Konzerns zu setzen.

Bislang ist noch unklar, wer die Nachfolge von Winterkorn antreten soll, wenn sein Vertrag Ende 2016 ausläuft. Konzernbetriebsrats-Chef Bernd Osterloh hatte sich wiederholt für eine Vertragsverlängerung von Winterkorn stark gemacht, sieht aber auch viele Talente in der zweiten Reihe des VW-Managements.

Osterloh hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass auch der nächste Konzernboss einen produktnahen Hintergrund als Techniker und Ingenieur mitbringen sollte - ein reiner Betriebswirt komme nicht infrage. Winterkorn ist promovierter Metallphysiker. Die Zustimmung der bei VW mächtigen Arbeitnehmerseite ist für die Winterkorn-Nachfolge ein entscheidender Faktor.

Müller hatte den Posten als Porsche-Chef nach der Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW im Jahr 2010 übernommen. Der gelernte Werkzeugmacher und Informatiker leitete von 2003 bis 2007 das Produktmanagement der Audi-Marken, anschließend folgte er Winterkorn in gleicher Funktion nach Wolfsburg. Müller gilt als Winterkorns Vertrauter. Trotzdem bezeichnete er die Spekulation um eine Nachfolge als „lästig“. „Das ist außen mehr ein Thema als innen“, sagte er.