Ein Porsche 911 GT 3 hat bei St. Gallen Feuer gefangen. Foto: Kantonspolizei St. Gallen

Nachdem zwei Porsche der Reihe 911 GT 3 in den vergangenen Wochen bei Bränden total zerstört wurden, suchen Ingenieure in Zuffenhausen fieberhaft nach der Ursache des Problems. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende der Woche ein Ergebnis haben“, sagte ein Sprecher.

Stuttgart - Nachdem zwei Porsche der Reihe 911 GT 3 in den vergangenen Wochen bei Bränden total zerstört wurden, suchen Ingenieure in Zuffenhausen fieberhaft nach der Ursache des Problems. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende der Woche ein Ergebnis haben“, sagte Sprecher Thomas Hagg am Dienstag den Stuttgarter Nachrichten. Ein möglicher Anhaltspunkt dabei ist, dass bisher nur neue Fahrzeuge mit niedrigem Kilometerstand betroffen waren. Deshalb hat der Sportwagenbauer die Auslieferung gestoppt. Aber auch eine Rückrufaktion aller verkauften Wagen ist noch nicht vom Tisch. Vom GT 3, einer besonders sportlichen Variante des 911ers, wurden in diesem Jahr 322 Stück verkauft, im vergangenen Jahr 444. Er kostet ab 137.000 Euro. Das jüngste Modell steht seit August 2013 beim Händler.

Ursache für die Vorfälle, bei denen jeweils ein GT 3 in Süditalien sowie in der Schweiz völlig ausbrannte, könnte ein gerissenes Pleuel in einem Zylinder sein. Die kleine Stange verbindet den Kolben mit der Kurbelwelle. Durch das defekte Teil kommt es zu einem Motorschaden. Dabei kann auch heißes Öl auslaufen, das in der Folge einen Brand auslöst. „Wir sind noch dabei, den Fehler weiter einzugrenzen“, so Hagg.

Im Fokus steht dabei auch die Qualitätskontrolle. Zu klären sei, ob es sich um fehlerhafte Teile eines Zulieferers handelt, die nicht ausreichend geprüft wurden und in die Sportwagen gelangten. Die Kosten für Porsche angesichts der Schadensfälle seien im Moment noch nicht abzusehen, so Hagg.

Der jüngste Brand ereignete sich am 5. Februar im schweizerischen Gossau bei St. Gallen. Laut Polizei war der Fahrer auf der Autobahn unterwegs, als er Geräusche aus dem Bereich des Motors wahrnahm. Er stellte den Wagen in einem Industriegebiet ab und bemerkte Rauch sowie auslaufendes Öl. Wenig später fing der Wagen Feuer und brannte aus.

In den vergangenen Jahren waren immer wieder teure Wagen aus der Sportwagenschmiede durch Brände in die Schlagzeilen geraten – allerdings aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mitte Juni 2013 hatte in Ludwigsburg ein mit Messinstrumenten vollgestopfter Erprobungswagen des Modells 918 Spyder Hybrid Feuer gefangen. Die Polizei schätzte den Schaden in Höhe auf drei Millionen Euro, Porsche korrigierte diesen allerdings später auf unter eine Million Euro. Ein Porsche-Sprecher vermutete die Ursache für das Feuer bei den Messinstrumenten, nicht der Technik des Autos.

Auch bei einem früheren Hybrid-Modell des GT 3, der mit einer Starterbatterie ausgestattet ist, hat es schon Probleme gegeben. So soll laut Medienberichten im Mai 2011 in Westdeutschland ein solcher Akku beim Ladevorgang einen Brand in einer Garage ausgelöst haben.