Müssen die Eltern bald den Impfschutz der Kinder schriftlich nachweisen? Foto: dpa

Am Mittwoch will der Bundestag über einen besseren Impfschutz debattieren. Kinder ohne bestimmte Impfungen könnten demnach künftig von Kitas ausgeschlossen werden.

Berlin - Union und SPD wollen den Impfschutz in Deutschland verstärken. Das sehen mehrere Änderungsanträge am geplanten Präventionsgesetz von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor, die der dpa vorliegen. Über die Vorschläge, über die am Mittwoch der Gesundheitsausschuss des Bundestages abstimmen soll, hatten zuerst "Bild" und "Die Welt" berichtet.

Kinder ohne Impfschutz könnten demnach künftig von Kitas, Schulen und anderen Gemeinschaftsunterkünften ausgeschlossen werden, wenn dort die Masern ausbrechen. Generell müssen Eltern vor der Erstaufnahme ihrer Kinder in einer solchen Einrichtung eine ärztliche Beratung über den Impfschutz schriftlich nachweisen. Fehlt dieser Nachweis, könnten künftig Bußgelder fällig werden.

In medizinischen Einrichtungen sollen Arbeitgeber nach den Vorschlägen die Möglichkeit bekommen, den Impfstatus abzufragen und Mitarbeiter bei fehlendem Impfschutz nicht mehr in bestimmten Bereichen einzusetzen. Über den Entwurf des Präventionsgesetzes soll der Bundestag dann am Donnerstag abstimmen.

Bei der größten Masernwelle in Berlin seit Jahren hatten sich seit vergangenem Oktober mehr als tausend Menschen mit dem Virus angesteckt. Ein Kleinkind war an den Folgen gestorben.