Gefallener Held: Oscar Pistorius vor dem Gericht in Pretoria. Foto: dpa

Der leitende Polizeiermittler im Mordfall des Paralympics-Stars Oscar Pistorius steht selbst unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Dabei geht es um einen Vorfall 2009, als der Polizeioffizier auf einen Kleinbus schoss, um ihn am Weiterfahren zu hindern.

Pretoria - Der leitende Polizeiermittler im Mordfall des Paralympics-Stars Oscar Pistorius steht selbst unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Die Polizei in Pretoria bestätigte am Donnerstag, dass gegen Hilton Botha wegen siebenfachen versuchten Mordes ermittelt werde. Zwar sei der Fall aus dem Jahr 2011 zwischenzeitlich fallengelassen worden, er werde nun aber wieder aufgenommen. Dabei geht es um einen Vorfall 2009, als der Polizeioffizier auf einen Kleinbus mit sieben Insassen schoss, um ihn am Weiterfahren zu hindern.

Botha reagierte überrascht auf die Wiederaufnahme des Falles. „Ich verstehe nicht, warum der Fall wieder aufgenommen wurde. Ich kann mit nur vorstellen, dass es etwas mit meiner Arbeit (im Fall) Oscar Pistorius zu tun hat“, sagte Botha am Donnerstagmorgen dem Fernsehsender eNCA. Polizeisprecher Neville Malila sagte der Nachrichtenagentur dpa, Botha habe damals versucht, einen Kleinbus aufzuhalten und habe schließlich einige Schüsse abgefeuert.

Botha spielte am Mittwoch, dem zweiten Tag der Gerichtsanhörung im Fall Pistorius, eine zentrale Rolle. Vor dem Magistratsgericht in der südafrikanischen Hauptstadt wandte er sich wie die Staatsanwaltschaft entschieden gegen eine Freilassung von Pistorius auf Kaution. Es bestehe Fluchtgefahr, meinte er.

Der beinamputierte Profisportler wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, am Donnerstag vergangener Woche seine Freundin Reeva Steenkamp (29) vorsätzlich ermordet zu haben. Der 26-Jährige sagt, er habe seine Freundin aus Versehen erschossen, weil er glaubte, im Badezimmer befände sich ein Einbrecher.