VPE erhöht Preise für den Nahverkehr durchschnittlich um 2,7 Prozent / Hoher Anstieg beim Kurzstreckentarif

Enzkreis. Die Preissteigerungen im regionalen Nahverkehr zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember fallen im Durchschnitt moderater aus als vor einem Jahr. Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) erhöht die Tarife im Mittel um 2,7 Prozent, beim letzten Mal stiegen die Ticketpreise um vier Prozent.

Und als hätten sie sich alle untereinander verständigt: Auch die beiden benachbarten Verkehrsverbünde des VPE bleiben mit ihren Erhöhungen unter der Drei-Prozent-Marke. Beim Karlsruher Verbund (KVV) müssen die Fahrgäste im Schnitt 2,8 Prozent mehr bezahlen, beim Stuttgarter Verbund (VVS) 2,9 Prozent.

Erfreulich für die Benutzer von Bussen und Bahnen: Die Einzelfahrscheine beim VPE für Erwachsene und für zwei Zonen, die in Pforzheim das Stadtgebiet abdecken, bleiben unverändert bei 2,20 Euro. Auch der Preis für Kinder und zwei Zonen (1,10 Euro) bleibt gleich. Und wer für zwei Zonen in der Pforzheimer City seine Tickets mit dem Handy kauft, muss auch nicht tiefer in die Tasche greifen.

Einen Haken aber hat die neue Preistabelle für Fahrten über geringe Entfernungen: Den Kurzstreckentarif hat der VPE kräftig hinaufgesetzt: Wer nach dem Einstieg nach drei Haltestellen wieder aussteigt, musste bisher 1,10 Euro bezahlen. Künftig sind es 1,30 Euro – das sind rund 18 Prozent mehr. Im Sommer 2010 hatte der VPE bei einer Werbeaktion ins Schwarze getroffen – das kostenlose Hitze-Ticket für ebenfalls drei Haltestellen war ein Renner, der damals den Weg für einen sehr günstigen Kurzstreckentarif bahnte.

Auch bei den beliebten Tagesfahrscheinen greift der VPE den Kunden jetzt deutlich tiefer als bisher in die Tasche. So kostet der Tagesfahrschein für eine Person und drei Zonen statt fünf nun 5,50 Euro, das sind zehn Prozent mehr. Der Preis des Tagestickets fürs VPE-Netz steigt von neun auf zehn Euro.

Das entsprechende Ticket für Gruppen wird ebenfalls teurer. "Das war bisher aber auch sehr billig", sagt dazu VPE-Chef Axel Hofsäß. Außerdem müsse der Verbund 2015 hohe Mehrkosten schultern, laut Hofsäß etwa 600 000 Euro.

Der Geheimtipp für längere Reisen, die beliebte und verbundübergreifende RegioX-Karte, wurde dagegen nur geringfügig angetastet. Die Preise für Einzelpersonen sowie Gruppen bis zu fünf Personen haben Aufschläge von nur etwa 3,6 Prozent.

Eine weitere Anhebung tut weh, aber dafür ist nicht der VPE verantwortlich. Beim Baden-Württemberg- sowie dem außerordentlich stark nachgefragten Metropolticket ist die Erhöhung für eine Person gering. Für jeden weiteren Mitfahrer (bis zu fünf) mit jeweils fünf Euro aber happig – bisher waren es nur vier Euro. Das sind bei den Gruppentarifen Anstiege um mehr als zehn Prozent.

Ein neues Ticketsystem errechnet für den Kunden automatisch den günstigsten Preis.

Weitere Informationen: www.touchandtravel.de.