So soll das Galeria-Kaufhof-Gebäude künftig von außen aussehen, wie Friedrich- Wilhelm Zimmermann vom Metro-Konzern (links) und der Pforzheimer Kaufhof-Chef Wolfgang Koß zeigen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Galeria Kaufhof investiert vier Millionen Euro / Fassade erhält anderes Gesicht / Optik in Anlehnung an Schmuck

Pforzheim. Die Neugier ist groß. Passanten bleiben stehen, schauen kurz, dann eilen sie weiter durch die Pforzheimer Fußgängerzone. Ein Mann fasst sich schließlich ein Herz und spricht Wolfgang Koß an, den Geschäftsführer von Galerie Kaufhof in Pforzheim. Dieser zeigt erstmals in aller Öffentlichkeit, wenn auch nur für einen Fotografen, wie die neue Fassade seines Kaufhauses künftig aussehen soll.

So erfährt der Frager aus erster Hand vom sichtlich stolzen Geschäftsführer: Die alten Horten-Kacheln, entworfen und benannt nach dem Wiederaufbau-Architekten Egon Eiermann, weichen einer luftigeren Waben-Konstruktion mit gebogenen Aluminium-Flügeln. Jeder für sich ist minimal anders gebogen, sodass sich für den Betrachter eine Art Wellenerscheinung ergibt. Besonders gut zu sehen ist sie bei Sonnenschein, fast noch besser in der gleichfalls neuen punktuellen Beleuchtung bei Nacht.

"Guilloche" nennt sich das Muster, das durch diese Wellenlinien entsteht, wie etwa bei Wasserzeichen von Banknoten. Oder in der Goldstadt noch bekannter, weil hier zur Perfektion entwickelt, bei Schmuckstücken.

Überhaupt ist das neue Erscheinungsbild individuell auf den Standort abgestimmt. Die Häuser der Horten-Kette, zu denen auch der Pforzheimer Kaufhof früher zählte, waren dagegen überall sehr ähnlich. Die in Zukunft weit größere Individualität der Kaufhof-Fililalen zeigt sich auch daran, dass jeweils andere Planer ans Werk gehen. So geht in Pforzheim Thorsten Zeman-Zachar vom Büro Kühnl+Schmidt in Karlsruhe ans Werk.

Einige der alten Waben werden in Museen aufgehoben. Etwa vier Millionen Euro lässt sich der Metro-Konzern das kosten. "Ein klares Bekenntnis zum Standort", so Wolfgang Koß. Und ein Engagement, das der gesamten Innenstadt positive Impulse geben soll. Dass diese benötigt würden, daraus macht Koß keinen Hehl. Kaufhof hat das Wohl der City auch beim Bauzeitenplan im Auge: Anfang November sollen die Arbeiten zur Fußgängerzone, der Westlichen Karl-Friedrich-Straße, hin fertig sein, um den Weihnachtsmarkt und seinen Aufbau nicht zu stören. Die restlichen Arbeiten sollen bis zum Jahresende folgen.