Die Lage der Gemeinden in der Kleinstkindbetreuung sieht im Landkreis gut bis sehr gut aus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwischenbilanz des Enzkreises zur Betreuung der unter Dreijährigen

Statistik zur Kindbetreuung:

u In Mönsheim waren zuletzt 52,1 Prozent der unter Dreijährigen in Betreuung. Der höchste Anteil im Enzkreis gefolgt von Straubenhardt (39,3), Neulingen (39,2) und Neuenbürg (38,5).

u Ganz andere Werte gibt es bei den Kindern im ersten Lebensjahr: Ganze 1,9 Prozent der 2013 Geborenen brauchen einen Betreuungsplatz, das sind 28 von 1497 Kindern dieser Altersgruppe. Den höchsten Betreuungsanteil haben Neuenbürg (15,3 Prozent) und Illingen (13,2).

u Bei den bis Zweijährigen werden im gesamten Enzkreis 303 Kinder in Kitas oder bei Tagesmüttern betreut – fast 20 Prozent der insgesamt 1523 Kinder mit Jahrgang 2012. Nach den Zahlen der Kreisverwaltung ist bei dieser Altersgruppe ebenfalls Neuenbürg spitze (83,3 Prozent) in der Betreuung. Mit einigem Abstand folgen Mönsheim, Engelsbrand und Neulingen.

u  Bei den 2011 geborenen Kindern gibt es laut Kreisstatistik eine Gemeinde, die alle Jungen und Mädchen zwischen zwei und drei Jahren in Betreuungsangeboten hat: Mönsheim. Hohe Quoten haben auch Straubenhardt, Sternenfels, Königsbach-Stein oder Eisingen. Das jedoch bei niedrigen Ausgangszahlen.

Enzkreis. Schaffen es Städte und Gemeinden rechtzeitig, mehr als einem Drittel der unter Dreijährigen in ihrer Kommune einen Betreuungsplatz anzubieten? Diese Frage beherrschte die kreispolitischen Debatten über die Kleinsten, deren Eltern mittlerweile einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben.

Im Jugendhilfeausschuss des Kreistags hat die Verwaltung Bilanz gezogen: 1122 der geschaffenen 1712 Plätze sind derzeit belegt, rund ein Fünftel der unter Dreijährigen ist damit in Kindertagesstätten oder bei Tagesmüttern.

Das Betreuungsangebot der Kommunen im Enzkreis soll dabei 2014 weiter ausgebaut werden – auf dann 1771 Plätze. "Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Städte und Gemeinden", so Landrat Karl Röckinger zu den Anstrengungen für die U3-Betreuung. Bislang habe es in keiner einzigen Enzkreis-Gemeinde eine Klage von Eltern gegeben, die ohne passenden Platz für ihr Kind geblieben wären, so Jugendamtsleiter Wolfgang Schwaab. Nachdem es künftig kaum mehr um die Zahl der Plätze gehe, könne die Qualität der Betreuung in den Mittelpunkt rücken.

Die Situation stelle sich von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich dar, ergänzte Schwaab. Tatsächlich sind die prozentualen Abweichungen in der Kreisstatistik teilweise eklatant. Das hat aber auch damit zu tun, dass die absolute Zahl der Kinder klein ist: ein Junge oder Mädchen mehr oder weniger macht deshalb prozentual viel aus.

Alle Kommunen eint, dass die Allerjüngsten fast immer zu Hause betreut werden. Erst im zweiten Lebensjahr der Kinder suchen mehr Familien Ganztageseinrichtungen, Tagesmütter oder andere Betreuungsangebote. Im dritten Lebensjahr, also kurz vor der Kindergartenzeit, erhält dann mehr als jedes zweite Kind auch außerhalb der Familie eine Betreuung.