Fordern Zutritt zu Ämtern und Weihen in der katholischen Kirche: Angelika Masanz, Pia Stark und Angelika Steiner (von links), die den Tag der Diakonin in Pforzheim organisieren. Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauen fordern Zugang zu Ämtern und Weihen / Tag der Diakonin soll Zeichen setzen

Pforzheim. Noch sind in der katholischen Kirche das Amt und die Weihe zum Diakon den Männern vorbehalten. Frauen sind ausgeschlossen. Deshalb setzt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) mit dem Tag der Diakonin ein Zeichen.

"Die Männer tun sich schwer mit uns Frauen in der Kirche, aber die Arbeit dürfen wir machen", sagt Angelika Steiner, die mit Angelika Masanz und Pia Stark von der kfd des katholischen Dekanats Pforzheim den Workshop vor Ort vorbereitet. Denn diakonische Arbeit, die sich beispielsweise um Arme und Schwache kümmert, wird in der Kirche überwiegend von Frauen geleistet.

Dass den Frauen das Amt und die Weihe verwehrt bleiben, sei weder biblisch belegbar, noch im katholischen Kirchenrecht verankert, sind die drei Frauen überzeugt. Den Tag der Diakonin organisieren sie bewusst am Dienstag, 29. April, am Gedenk- und Sterbetag der Heiligen Katharina von Siena. Sie gilt als "größte Frau des Christentums" und bot als italienische Mystikerin sowie Kirchenlehrerin auch den Päpsten Paroli. Als Beraterin von zwei Päpsten machte die engagierte Frau auf kirchliche Missstände aufmerksam. 1376 gelang es ihr in Avignon Papst Gregor XI. zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Und auch als zwei Jahre später unter Urban VI. eine Kirchenspaltung drohte , setzte sich Katharina von Siena für eine Friedenslösung ein.

Obwohl zwischenzeitlich etliche Jahrhunderte ins Land gezogen sind, blieben katholische Frauen von kirchlichen Ämtern und Weihen ausgeschlossen. "Es gibt für Frauen nur eine bischöfliche Beauftragung, aber keine Weihe", betonen die Pforzheimer Frauen, sind aber sicher, dass bereits etwas in Bewegung geraten ist. Angelika Masanz verweist auf das Positionspapier "Frauen geben Kirche Zukunft" der kfd aus dem Jahr 2011.

"Das Amt des Diakonats bildet die Nachfolge des dienenden Christus in der Ämterstruktur der Kirche ab. Darum müssen auch Frauen, die zu diesem Amt berufen sind, zu Diakoninnen geweiht werden", heißt es im Papier. "Wir treten für eine Kirche ein, die Frauen durch die sakramentale Bestärkung in ihrem diakonischen Handeln bestätigt", lautet eine weitere Forderung des kirchlichen Frauenverbands. Vor allem geht es darum, dass Frauen kirchliche Ämter und Dienste ebenso selbstverständlich ausüben wie Männer.

Weiter fordern die Frauen in Gremien und Konferenzen auf allen Ebenen gleichberechtigt vertreten zu sein. Auch der spirituelle Reichtum des weiblichen Geschlechts soll in der Kirche von Nutzen sein. Frauen wollen ebenso in der Priesterausbildung verantwortlich mitarbeiten dürfen und vieles mehr.