Hunderte Sportler geben beim achten "Lauf für das Leben" der evangelisch-methodistischen Kirchen des Enzkreises alles, um möglichst viele Spenden für das Hilfsprojekt zu sammeln. Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim achten "Lauf für das Leben" schaffen 1450 Teilnehmer 16 563 Kilometer

Pforzheim. Es ist heißt, beinahe unerträglich heiß. Schon kurz vor dem Start um 9 Uhr auf dem Vincenzaplatz im Enzauenpark zeichnet sich ab, dass die Temperatur weit über die 30-Grad-Marke klettern wird. Nicht das angenehmste Wetter, um möglichst viele Kilometer zu laufen.

Davon lassen sich die Sportler beim achten "Lauf für das Leben" nicht abhalten, denn es geht um einen guten Zweck: das liberianische Hilfsprojekt "Brighter Future Children Rescue Center", das ehemaligen Kindersoldaten eine Zukunft ermöglicht. Manche genießen die Temperaturen sogar, wie Cornelia Bleich, die mit Töchterchen Mara (13 Monate) an den Start geht. "Ich finde das Wetter super, die Hitze stört mich nicht. Im Gegenteil, ich mag das", sagt die 37-Jährige, die die Volksbank als Sponsor gewinnen konnte. 1,11 Euro spendet das Kreditinstitut pro Kilometer – es gilt also, ordentlich welche abzureißen.

Dann fällt der Startschuss für die achte Auflage des Laufs, der seit 2001 von den evangelisch-methodistischen Gemeinden in Pforzheim, Eutingen, Birkenfeld, Neuenbürg, Knittlingen und Bauschlott organisiert wird. Die mehreren Hundert Läufer vom Kinderwagen- bis ins Rentenalter rollen oder laufen die ersten Meter der kleinen zwei Kilometer langen, oder der großen Strecke von fünf Kilometern.

Auch vier jugendliche Strafgefangene mit zwei Betreuern der Projektgruppe "restart" wollen für ein besseres Leben von liberianischen Kindern alles geben. Die größte Gruppe am Start sind Mitarbeiter des Versandhauses Klingel mit 340 Läufern. Insgesamt 40 Unternehmen, Sportvereine und Schulen stellen 1200 Teilnehmer. Der Andrang am Start ist dementsprechend riesig – erst nach einer knappen Minute haben alle die Startlinie überquert.

Jetzt heißt es für das 20-köpfige Organisationsteam abwarten und hoffen, dass trotz der Wärme viele Kilometer zusammenkommen. "Wir hatten vorab 1600 Anmeldungen. Wie viele am Ende aber ins Ziel kommen, können wir nicht sagen", sagt Michael Steinbach, der für die Auswertung verantwortlich ist.

2012 hatten rund 1700 Läufer zusammen eine Strecke von 19 500 Kilometer zurückgelegt, und somit 123 000 Euro an Spendengeldern gesammelt. "Ich denke, dass wir die 100 000 Euro wieder knacken werden", gibt sich Steinbach zuversichtlich.

Um 10.45 Uhr kann Pastorin Elisabeth Kodweiß bereits 2445 Kilometer verkünden. Eine Zwischenmeldung, die den Organisatoren ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Nach fünf Kilometern ist auch Cornelia Bleich mit ihrer Tochter Mara wieder eingetroffen. "Ich denke zwei Kilometer gehen noch", sagt Bleich.

Am Ende sind die Zahlen etwas niedriger als vor zwei Jahren: 1450 Läufer sind 16 563 Kilometer gelaufen. Die 100 000 Euro-Marke ist damit allerdings geknackt worden.