Auf Besonderheiten in der Region weisen der zweite Vorsitzende des Regionalverbands, Hans-Werner Köblitz (links), und Enzkreis-Umweltdezernent Karl-Heinz Zeller hin. Mehrere Grünbereiche wurden jetzt genau untersucht. Foto: Schwarzwälder-Bote

Information über gefährliche Insekten

Enzkreis. Regionalverband Nordschwarzwald, Enzkreis und Stadt Pforzheim jammern nicht nur über den Klimawandel – sie klären auf. Ging es im ersten Teil eines vom Bund geförderten Modellvorhabens der Raumordnung (Moro) um Grundlagen-Forschung über den Klimawandel, sind jetzt praktische Tipps für die Bürger angesagt.

Neben einer Untersuchung über Grünzäsuren präsentierten die Beteiligten in einem Pressegespräch auch zwei informative Broschüren. "Klima im Wandel – Grün im Wandel" heißt ein Prospekt, das Projektleiter Helmut Andrä vom Regionalverband an alle Gemeinderäte streuen will.

Aufgeklärt wird, welche Bäume wie und wo am besten gepflanzt werden. "Gesundheitsgefährdung durch Klimawandel" heiß die zweite Broschüre, die auf einwandernde Insektenarten eingeht, die neue Infektionskrankheiten übertragen können.

"Die Standorte für Bäume sind oft nicht optimal", geht Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt des Enzkreises mit den Gemeinden ins Gericht. "Bäume brauchen Platz und eine gesicherte Wasserversorgung." So ist in der Broschüre nachzulesen, dass ein Baum sich auf gut 16 Quadratmetern ausdehnen sollte.

Von unerwünschten tierischen "Einwanderern" berichtete Arnd Goppelsröder vom Enzkreis- Gesundheitsamt. Tigermücken seien Überträger des tropischen Dengue-Fiebers. Diese Insekten seien in die Südschweiz vorgedrungen. Deren Verwandte, die Asiatischen Buschmücken, hätten sich bereits am Oberrhein etabliert und schleppen Viren ein. Noch nicht bei uns anzutreffen seien Sandmücken, die durch Stiche die Infektionskrankheit Toskana-Fieber auslösen. Der Holzbock und dessen neue Art Auwaldzecke übertragen FSME und Borreliose. Andrä empfiehlt, kein Wasser lange in Gießkannen oder Tonnen stehen zu lassen. Dies seien Biotope für gefährliche Insekten.

Weitere Informationen: www.rvnsw.de