Sie arbeiten zusammen mit vielen anderen Helfern an der Neukonzeption: Gisela Lotz, Zweite Vorsitzende des Fördervereins "Gegen das Vergessen", Vorsitzender Volker Römer und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Florentine Schmidtmann (von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Um Konzeption des Museums umzusetzen, werden noch 50 000 Euro benötigt

Pforzheim. Das Ziel ist ehrgeizig: Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober nächsten Jahres soll der neue Lernort Demokratie, "Das DDR-Museum Pforzheim", fertig sein. Noch befindet sich das neue Museum in der Planungsphase, erklärt Volker Römer, Vorsitzender des Vereins "Gegen das Vergessen".

Im Jahr 2003 hatte das Museum nach einem Umbau wiedereröffnet. Nach elf Jahren sei es jetzt höchste Zeit gewesen, das pädagogische Konzept mit Hilfe von Ausstellungsdesigner Martin Tertelmann und Historikerin Florentine Schmidtmann zu verändern. Zumindest hatte sich die Landesstiftung mit 50 000 Euro an der Finanzierung einer von zwei Stellen im Museumsbereich für den Zeitraum von einem Jahr beteiligt. Verdichten, entstauben und um den virtuellen Bereich erweitern: Es sollen künftig deutlich weniger Exponate (momentan 3000) zu sehen sein.

Das habe anfangs nicht jedem Mitstreiter gefallen, sagt Römer. Doch da alle miteinbezogen würden, sei das ein wachsender Prozess. Um das Museum auf eine breite Basis zu stellen und Geld einzuwerben, hatte sich 2012 die Stiftung Lernort Demokratie gegründet und von Joachim Gauck, damals Vorsitzender der Vereinigung "Gegen Vergessen – Für Demokratie" eine größere Summe als Grundlage erhalten. Darauf macht Stiftungsvorsitzende Birgit Kipfer in einem aktuellen Brief an potenzielle Sponsoren aufmerksam.

Um das Projekt gelingen lassen zu können, seien insgesamt mindestens 238 000 Euro nötig. Die Hälfte davon sein bereits gespendet worden, weitere Zusagen gebe es ebenfalls. "Uns fehlen mindestens 50 000 Euro", sagt Römer. Er hofft auf die Pforzheimer Firmen und Stiftungen. Das neue Haus solle den modernen Rezeptionsgewohnheiten entsprechen, schreibt Kipfer weiter.

Bislang besuchen rund 80 Schulklassen jährlich das lebendige Geschichtsbuch, so nannte es dessen Gründer Klaus Knabe. Der hatte lange Zeit nicht gewusst, wie er die mühsam zusammengetragene einmalige Sammlung erhalten könne. Der Förderverein war und ist ein wichtiges Standbein. Denn ein harter Kern von Ehrenamtlichen gewährleistet seit Jahren die Öffnungszeiten und die geplanten Veranstaltungen.

Am Tag der Deutschen Einheit am Freitag, 3. Oktober, wird Professor Thomas Lindenberger vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam um 16 Uhr einen Vortrag über den Mauerfall halten. Die Veranstaltung findet im DDR-Museum an der Hagenschießstraße 9 statt.

Am 18. Oktober präsentiert das DDR-Museum im Rahmen der langen Museumsnacht mit dem Kommunalen Kino den Fluchtfilm "Über das Meer" (17 Uhr). Am Sonntag, 9. November, gibt es eine Fotoausstellung, einen Vortrag von Kunsthistorikerin Regina M. Fischer über die "Eastside Gallery" in Berlin und ein Grußwort von Landtagspräsident Guido Wolf.