Melitta Baumeister schafft Illusion durch Rekombination / Scheinbarer "Prada"-Shop

Pforzheim. Ein "Prada"-Shop an der Zerrennerstraße von Pforzheim – dieses Experiment hat die Mode-Studentin Melitta Baumeister für ihre Abschlussarbeit gewagt. Zur Werkschau dokumentiert sie ihr Projekt.

Bewusst arbeitet Baumeister in ihrer Abschlussarbeit mit Assoziationen, Erwartungen und veränderten Kopien. Die scheinbare Eröffnung eines "Prada"-Shops an der Zerrennerstraße war Teil dieses Konzepts. Der Gebäude- Eigentümer war begeistert von diesem Nutzungskonzept.

Der Markenname "Prada" verheißt Luxus und ein bestimmtes Lebensgefühl. Die Zerrennerstraße ist nicht der Ort, wo man einen Geschäft erwarten würde, das diese Marke führt. Baumeister setzte bei dieser Illusion bewusst auf Kopien, die sie wandelte und mit Neuem kombinierte. Der verpönte, aber etablierte Vorgang des Kopierens wird bei der 24-Jährigen zum Leitgedanken. Sie greift Kollektionen von Jungdesignern auf, nimmt einzelne Outfits am Computer auseinander und setzt sie variabel wieder zusammen. "Die Auseinandersetzung mit dem Modell – was bleibt, was wird geändert – ist ein bewusstes Aneignen. In diesem Prozess wird das fremde Modell zu meinem", erklärt die Pforzheimerin den Grundgedanken ihrer Kollektion "Das Aneignen der Aneignung". Das Zusammenspiel zwischen Modell und Kopie, zwischen der Arbeit am Computer und dem realen Outfit ist für die Jungdesignerin die Basis ihrer Abschlusskollektion. Insgesamt acht Outfits stellt die Absolventin des Studiengangs Mode bei der bevorstehenden Werkschau der Fakultät für Gestaltung vor. In ihrem "Prada"-Shop, Zerrennerstraße 19, dokumentiert sie die Entstehung der Kollektion, zeigt Stimmungsbilder und wird zur Werkschau dort auch ihre Modelle präsentieren.