Umwelt-Dezernent Karl-Heinz Zeller (links) und Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt hoffen auf regen Zuspruch für die neue Tauschbörse in Sachen Streuobstwiesen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundstücksbesitzer und Saft-Fans werden zusammengebracht

Enzkreis. Eine Tauschbörse für Streuobstwiesen im Enzkreis ist ab sofort im Internet zu finden. Streuobstwiesen in der Region bilden einen wichtigen Bestandteil der Kulturlandschaft. Erhalten werden können sie dauerhaft nur, wenn sie auch bewirtschaftet werden. Das wird aber zunehmend ein Problem, wie man im Herbst an vielen auf den Wiesen verfaulenden Früchten sehen kann.

Viele Besitzer von Streuobstwiesen sind in die Jahre gekommen oder haben aus anderen Gründen keine Zeit mehr, die Bäume auf ihren Grundstücken abzuernten. Umgekehrt gibt es so manche junge Familie, die gerne in der freien Natur tätig wäre, um dafür frische, unbehandelte Äpfel in einer der Mostereien im Enzkreis zu Saft verarbeiten zu lassen.

Als besonders attraktiv gilt laut Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt das Abfüllen in den vom Enzkreis unterstützten Bag-in-Box-Anlagen. Diese Möglichkeit bestehe in sechs Mostereien in Wurmberg, Lomersheim, Ötisheim, Niebelsbach, Stein und Ottenhausen.

Wie der Enzkreis-Dezernent für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, Karl-Heinz Zeller, auf einer Streuobstwiese bei Ispringen erläuterte, gehe es nun darum, Angebot und Nachfrage bei Obstbaumgrundstücken zusammenzuführen. Der Enzkreis stelle dafür im Internet eine Kontaktplattform zur Verfügung.

Dieser Service sei kostenlos. Alles Weitere könnten die Nutzer unter sich ausmachen – auch die Konditionen, zu denen die Obst-Fans in der Wiese tätig werden können.

Der Enzkreis appelliert an die neuen Nutzer, bei der Obsternte ökologische Spielregeln einzuhalten und beispielsweise auf die Äste Rücksicht zu nehmen. Reger Zuspruch wird erhofft: Nach einer letzten Zählung aus dem Jahr 2009 gab es im Enzkreis rund 270 000 Streuobstbäume.

Weitere Informationen: www.enzkreis.streuobstwiesen-boerse.de