Ohne Dissens verliefen die Gespräche von Verkehrsminister Winfried Hermann (vorne links) mit der IHK-Spitze (von links): Vizepräsident Eckart Bauer, Präsident Burkhard Thost und Hauptgeschäftsführer Martin Keppler. Foto: Verstl

Minister Winfried Hermann gibt Projekt weiter Rückenwind. Über Art des Antriebs soll bis Ende des Jahres entschieden werden.

Pforzheim - Für die Hermann-Hesse-Bahn gibt es weiter kräftigen Rückenwind durch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). "Es sieht sehr gut aus", sagte der Minister anlässlich seines Besuchs bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald gestern in Pforzheim.

Hermann geht derzeit davon aus, dass bis 2019 die Bahn, die von Calw über Weil der Stadt nach Renningen führen soll, fertig gestellt sein wird. Noch optimistischer gab sich bei den Gesprächen mit dem Minister Landrat Helmut Riegger. Er erwartet die Inbetriebnahme bis Ende 2018.

So langsam wird es konkret. Schon Ende diesen Jahres soll laut Hermann über die Antriebsart entschieden werden. Dabei geht es um die Frage, ob die Bahn elektrisch betrieben wird oder nicht. Der Minister sprach mit Blick auf eine Alternative von "modernen"‹ Zügen. Deutlich war zu spüren, dass Hermann weiter hinter dem Projekt steht. Ihm imponiert, wie sich Region und Landrat Riegger für die Bahn eingesetzt haben. Dadurch bekomme ein Landkreis Anschluss an das Ballungszentrum Stuttgart, der ansonsten wegen der demografischen Entwicklung bedroht ist, abgehängt zu werden.

Grüne und die Wirtschaft, das sind nicht unbedingt Freunde. Ob sie es jemals werden, sei dahin gestellt. Bei dem Treffen von Hermann mit der IHK-Spitze sowie mit Landräten, Oberbürgermeistern und Bürgermeistern aus dem Nordschwarzwald, gab es jedenfalls keinerlei Dissens. Das stellten sowohl IHK-Präsident Burkhard Thost als auch Hermann heraus. Der frühere Calwer Landrat Hans-Werner Köblitz, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Regionalverband Nordschwarzwald, fand es erstaunlich, wie viele Übereinstimmungen er mit einem grünen Minister feststellt. Endlich würden Schwerpunkte gesetzt. Das fordere, so Köblitz, der Regionalverband schon seit Jahren.

Unterstützung fand Hermann beim Primat der Sanierung vor Neubau. Dennoch, so die IHK, sei es geboten. einen notwendigen Aus- und Neubau von Straßen nicht zu vernachlässigen.