Nach Problemen beim Einbau ist der Flüsterasphalt auf der A 8 in Richtung Stuttgart fertig. Dorthin werden bald Autofahrer gelotst, wenn die Belagsarbeiten in der Gegenrichtung beginnen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ärger bei Belagsarbeiten verlängern Sperrung des Nord-Anschlusses / Seitenwechsel bringt Zeitgewinn

Pforzheim. Kein Anschluss unter dieser Nummer: Seit Wochen ist die A 8-Ausfahrt 44 oder Pforzheim-Nord dicht. Die Sperrung der Abfahrt aus Richtung Karlsruhe sowie der Auffahrt nach Stuttgart sorgt dafür, dass sich Autofahrer auf Umleitungen durchs Stadtgebiet quälen.

Eine Hinweistafel zeigt an, dass der ohnehin verzögerte Freigabetermin noch einmal verschoben wurde, von 11. auf 21. August. Auch die Arbeiten selbst werden kritisch beäugt: "Baumaschinen, Fehlanzeige."

Uwe Herzel, Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe, weiß um den alles andere als reibungslosen Verlauf dieser Maßnahme. Doch er weckt die Hoffnung, dass die Arbeiten im zweiten Abschnitt nun Fahrt aufnehmen.

Es waren Blasen, die die Verantwortlichen zunächst vor ein Rätsel und dann vor unerwartete Mehrarbeit stellten. Es hatte beim Einbau des Flüsterasphalts große Probleme gegeben. Die erst aufgebrachte Dichtungsschicht, auf die der Flüsterasphalt aufgetragen werden sollte, musste wieder runter. Gleiches galt für die Binderschicht.

Bei der Ursachensuche wurde zudem die Tragschicht angebohrt, von Experten analysiert und ebenfalls teilweise ausgebessert. Das dauerte. "Deshalb waren zwischenzeitlich auch kaum Baumaschinen zu sehen", so Herzel.

Weil die Planer anfangs von einem problemlosen Bauverlauf ausgegangen waren, sei der Zeitplan durcheinander. Auch Firmen für die Folgearbeiten mussten umdisponieren. Dies habe zu einem nicht ganz flüssigen Verlauf geführt. Inzwischen aber sei alles fertig, aktuell laufen die Markierungsarbeiten.

Ursache für das Ärgernis war das regnerische Wetter. Wasser im Untergrund habe sich erwärmt, sei zu Dampf geworden und habe Blasen geworfen. Da die beauftragten Firmen keinen Fehler begangen hätten und es sich nicht um einen baulichen Mangel handele, trage der Bund die Zusatzkosten. Fünf Millionen Euro waren für den neuen Spezialbelag veranschlagt gewesen. Wie Herzel bestätigt, werden dafür nun 2,5 Millionen mehr fällig, also 7,5 Millionen Euro.

Eine weitere Verzögerung soll nun ermöglichen, auf der Gegenseite schneller voranzukommen. Laut Herzel wird die Sperrung der Anschlussstelle Nord nicht am 21. August, sondern erst am Sonntag, 24. August, aufgehoben. Regierungspräsidium und Polizei haben sich darauf verständigt, mit den Bauarbeiten nahtlos auf die andere Seite zu wechseln. Auch die A 8 in Richtung Karlsruhe soll in diesem Bereich einen Flüsterasphalt erhalten. Man hätte die Autobahn in Richtung Stuttgart früher freigeben können, so Herzel. Doch es mache wenig Sinn, alle Einrichtungen zur Verkehrssicherung erst ab- und etwas später wieder aufzubauen: "Wir nutzen die jetzige Verkehrsführung für die Folgemaßnahmen." Der fertiggestellte Bereich bleibt gesperrt, damit dort die gelben Behelfsmarkierungen aufgebracht werden können. Dann werden die Autofahrer ab kommenden Sonntag auf die andere Seite gelotst.

Es seien damit keine störenden Tagesbaustellen nötig, und die Arbeiten gegenüber könnten etwas früher beginnen. Mit zeitlichen Prognosen ist Herzel aber vorsichtig. Vielleicht könne der zweite Abschnitt etwas rascher über die Bühne gehen. Bislang gehen die Planer von einer Bauzeit bis Ende Oktober aus. Voraussichtlich Mitte Oktober werden die Abfahrt aus Richtung Stuttgart sowie die Auffahrt nach Karlsruhe gesperrt.