Neugierig und wachsam sind die drei Katzenwelpen auf dem Arm von Tierheimleiterin Kristin Hinze. Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr als 40 Katzenkinder wachsen im Tierheim heran / Vermittlung nur unter bestimmten Voraussetzungen

Pforzheim. Eigentümliche Laute zwischen Fiepen, Piepsen und Quieken dringen durch de Tür zur Quarantänestation im Pforzheimer Tierheim. Wie ein "Miau" hört sich das, was aus den kleinen Mäulern hinter den Gitterstäben kommt, jedenfalls noch nicht an. 44 Katzenkinder toben oder schlummern derzeit in den Käfigen im Katzenhaus. Keine ungewöhnliche Situation im Frühsommer, weiß Tierheim-Leiterin Kristin Hinze. "Im vergangenen Jahr hatten wir im August 130 Katzen. Davon 60 Junge", sagt sie. Momentan beherbergt sie 112 Stubentiger.

In den Boxen schmiegen sich die kleinen Fellknäuel auf kuscheligen Kissen aneinander, saugen an den Zitzen ihrer Mütter oder spielen und balgen miteinander. "Dieses Jahr haben wir wenigstens nicht so viele einzelne wie im vergangenen", sagt Hinze. Die meisten Welpen seien mit ihrer Mutter abgegeben worden – als Fundtiere. "Man weiß nicht immer, ob das stimmt", so die Heimleiterin. Lediglich zwei Kitten seien einzeln abgegeben worden. "Wir haben sie zu anderen Katzenmamas gesetzt, die sie mit aufziehen", erklärt sie. "Das ist Glück für uns. Im letzten Jahr mussten wir einige mit der Flasche aufziehen." In diesem Frühjahr hatte es keine Komplikationen gegeben, alle Jungtiere seien von den Müttern angenommen worden.

Bereits im März sei die erste trächtige Katze bei ihnen abgegeben worden, die jüngsten Babys seien am Wochenende geboren worden. Wie es jetzt mit den Welpen weitergeht? "Wir werden sie alle vermitteln können", ist Hinze zuversichtlich. Bis sie neun Wochen alt sind, müssen die Kleinen im Tierheim bleiben. Im Alter von acht Wochen werden sie von der Mutter getrennt und kommen in ein Katzenzimmer, wo sie von Interessenten begutachtet werden können. Da sind sie bereits mehrfach entwurmt, geimpft, gechipt und haben einen Aids- sowie Leukosetest hinter sich. Vier Katzenkinder warten dort momentan auf die Vermittlung.

"Einige sagen, man sollte Kätzchen zwölf Wochen bei der Mutter lassen – aber da bekommen wir zeittechnisch ein Problem", sagt Hinze. 80 Euro müssen Interessenten pro Katzenkind aufbringen. "Dazu kommen 40 Euro bei Weibchen und 20 Euro bei Männchen als Kaution", erklärt die Leiterin der Einrichtung. Diesen Betrag bekommen die Besitzer zurück, sobald sie nachweisen können, dass sie ihre Schützlinge kastrieren ließen. Dies sei erst einige Monate später möglich. Bis dahin müssen die Kätzchen im Haus gehalten werden.

Darum gilt im Pforzheimer Tierheim: Babykatzen werden nicht einzeln vermittelt. "Außer im neuen Zuhause gibt es bereits eine zweite junge Katze", sagt Hinze. "Eine junge Katze zu einer älteren zu setzen – davon haben beide nichts." Gerade Wohnungskatzen müssten viel beschäftigt werden – das sei nicht zu unterschätzen.