Ein VW-Bus als nostalgischer Werbeträger für das Wirtschaftswunder: Einzelhandelssprecher Horst Lenk, Bully-Besitzer Gerhard Mayer, WSP-Praktikantin Jennifer Weber, Citymanager Rüdiger Fricke und WSP-Direktor Oliver Reitz (von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Nostalgische Gefährte und viel Musik machen den Einkauf zum Erlebnis / "Wirtschaftswunder" am 28. September

Pforzheim. Die Blicke vieler Passanten zieht der VW Bully Baujahr 1960 an, den Gerhard Mayer mitgebracht und auf dem Bahnhofvorplatz abgestellt hat. Bis zu 150 solcher nostalgischer Gefährte werden am verkaufsoffenen Sonntag, 28. September, zu bestaunen sein.

Neben Mayers "Badenser Käferschlenzern" werden Oldtimerfreunde aus mehreren Bundesländern sowie aus Österreich, Frankreich und der Schweiz anrollen. Das Pforzheimer "Wirtschaftswunder" ist längst überregional zu einer Marke geworden, zu einem Alleinstellungsmerkmal mit Magnetwirkung.

Mit bis zu 40 000 Besuchern rechnet Citymanager Rüdiger Fricke für die zwölfte Auflage dieser Großveranstaltung. Die ausgestellten Fahrzeuge heißen BMW Isetta, Opel Diplomat, Porsche 912 oder Cadillac Coupé De Ville, die auftretenden Formationen Shakin’ Cats, The Bang Bags, Nina & The Hot Spots, Free Bears und Beatles Forever Band. Von 12 bis 19 Uhr werden sie auf drei Bühnen – auf dem Leo, beim VolksbankHaus und auf dem Marktplatz – das aufleben lassen, was Pforzheims Chef-Wirtschaftsförderer Oliver Reitz eine "Zeit der Dynamik, des Aufbruchs und großer Schaffenskraft" nennt.

Die reizvolle Rolle rückwärts in die 1950er- und 1960er-Jahre wirkt einem aktuellen Trend entgegen – dem Shoppen per Mausklick im Internet. Das Wirtschaftswunder sei ein "Paradebeispiel" dafür, dass die Pforzheimer Innenstadt den Einkauf zum Erlebnis macht, sagt Horst Lenk, Inhaber des gleichnamigen Mode-Fachgeschäfts und Vize-Präsident des deutschen Einzelhandelsverbands: "Es gibt doch nichts Schöneres, als Ware in die Hand zu nehmen und zu probieren." Und wer seine Kaufüberlegung vor Ort anstelle, müsse zu Hause keine Retouren-Pakete schnüren.

Auch die Mitarbeiter in den Geschäften freuten sich wegen der besonderen Atmosphäre und der entspannten Kunden auf das Wirtschaftswunder, das im gesamten Land Beachtung finde. An diesem Tag gelinge es, viele neue Kunden zu gewinnen, so Lenk.

Die Vernetzung von Handel, Gastronomie und Citymarketing ermögliche ein vielfältiges und attraktives Programm für die ganze Familie. Zum umfangreichen Serviceangebot gehören ein kostenloser Gepäckbus auf dem Leo, günstige Tagespauschalen in fast allen Parkhäusern, eine Verkaufsschau von Neuwagen, Infostände mehrerer Organisationen und des Fanclubs "Elvis Presley Will Never Die" sowie eine Fußgängerzone ohne Busverkehr; Ersatz-Haltestellen werden ringartig um die City eingerichtet.

Ein Spaßprogramm für Kinder gibt es beim Herbstfest am Sedanplatz. Der lebensgroße "Goldi, der Goldstadtbär" wird seine Runden drehen und wieder in etliche Handykameras winken.

Sammler werden sich um den aktuellen Wirtschaftswunder-Anstecker reißen, dessen Motiv – ein VW-Bus T1 "Samba" in Türkis – Martin Seemann aus Kieselbronn kreiert und den die Firma B.H. Mayer’s IdentitySign in limitierter Auflage gefertigt hat. Ein Euro kostet der Pin, für 15 Euro ist eine Kollektion aller zwölf Wirtschaftswunder-Anstecknadeln zu haben.