Dagobert Breitkreutz (links) übergibt eine gut aufgestellte Volkshochschule mit breitem Angebot an Philipp Salamon-Menger. Foto: Schwarzwälder-Bote

vhs-Leiter Philipp Salamon-Menger tritt an

Pforzheim. "Hier wird einfach alles angeboten und das ist toll", sagt Philipp Salamon-Menger über seinen neuen Arbeitsplatz.

Der 36-Jährige löst Direktor Dagobert Breitkreutz ab, der acht Jahre lang eine der größten Volkshochschulen im Land führte. Der gute Ruf des Hauses hatte den Historiker nach eigenem Bekunden überzeugt. Zudem überzeuge Pforzheim durch viele schöne Ecken, sagt Salamon-Menger, und ein tolles Umland.

Seit Ende der Sommerferien ist er im Haus, um sich einzuarbeiten. Der 65-jährige Breitkreutz wurde in einer Feierstunde im Reuchlinhaus in den Ruhestand verabschiedet. Doch beide sehen diesen Termin nicht als Zäsur fürs Haus, zu fließend ist der Übergang, zu sehr sehen beide die Volkshochschule (vhs) als Bildungsträger mit breiter Aufgabenstellung.

Der vhs-Aufsichtsrat hatte aus mehr als 50 Kandidaten Salamon-Menger zum Nachfolger bestimmt. Der neue vhs-Chef hat in Stuttgart und Tübingen studiert und an der Universität Potsdam deutsch-jüdische Geschichte unterrichtet. Er war Geschäftsführer des Historischen Instituts und des Instituts für Jüdische Studien und hat auch verschiedentlich an Volkshochschulen unterrichtet. Zuletzt arbeitete er im Vorstandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.

Er übernimmt von Breitkreutz eine Einrichtung, deren Haushaltsvolumen seit bis heute von 3,6 Millionen auf 5,3 Millionen Euro gewachsen ist. 75 Prozent kommen über Eigenfinanzierung herein, sieben Prozent zahlt das Land, der Rest kommt von Stadt und Kreis. Startete Breitkreutz vor acht Jahren mit 117 Mitarbeitern so sind es heute 157.

In dieser Zeit ist die Kinderbetreuung auf heute 300 Hortplätze und 500 Kernzeit-Plätze angewachsen. Allein im Hortbereich muss sich der Träger, wie andere auch, mit 80 verschiedenen Gebührenvarianten auskennen.

Nur im Bereich der Sprachkurse sei die Nachfrage bei den rund 300 Kursangeboten – wie im restlichen Land auch – zurückgegangen. Breitkreutz hat es immer verstanden, den aktuellen Bedürfnissen in der Stadt gerecht zu werden – seien es die Alphabetisierungskurse für Flüchtlinge oder ein über den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Projekt für Schulabbrecher.

Die Zahl dieser Projekte wachse und damit auch die besondere Herausforderung, erklärt er. Denn die Abwicklung ist kompliziert. Salamon-Menger schreckt das nicht – das hochmotivierte und kompetente vhs-Team verfüge über viel Erfahrung. Eine gute Volkshochschule sei ständig dabei, sich an die Bedürfnisse ihrer Klienten anzupassen – ob beim technologischen Wandel oder bei der Flüchtlingsarbeit.