Andrew Hilkowitz (rechts) im Gespräch mit den Besuchern. Foto: Schwarzwälder-Bote

In Andrew Hilkowitz kompetenten Gesprächspartner gefunden

Pforzheim. Nachdem die Deutsch-Türkische Vereinigung in den vergangenen zwei Jahren die Schloßkirche und die Fatih-Moschee besuchte, stand jetzt die Synagoge auf dem Programm. Mehr als 40 Besucher fanden in Andrew Hilkowitz, dem Dialogbeauftragten der Jüdischen Gemeinde, einen äußerst kompetenten Ansprechpartner.

Von Anfang an gab es viele Fragen zu ganz verschiedenen Bereichen der ältesten monotheistischen Religion, die sich – genau wie die Christen und Muslime – auf den Stammvater Abraham bezieht. Bei vielen Fragen unterschied Hilkowitz zwischen orthodoxen und liberaleren Juden, die die fünf Bücher Mose – auch Tora genannt – unterschiedlich auslegen und praktizieren.

Die anwesenden Christen und Muslime sahen durchaus Parallelen zu ihren Religionen. Die Tora wird im samstäglichen Gottesdienst in hebräischer Sprache vorgelesen, wobei die Finger des Vorlesenden die Tora nicht berühren dürfen; dafür gibt es einen Zeigestab. Im Gottesdienst sitzen Männer und Frauen getrennt, wobei die Männer eine Kopfbedeckung tragen müssen.

Auf großes Interesse stieß der Hinweis von Hilkowitz, dass es 613 Glaubensprinzipien gibt – das sind Gebote und Verbote. Neben den Vorschriften zum Gottesdienstbesuch waren die Essensvorschriften vielen unbekannt.

Die meisten Zuhörer konnten mit den Begriffen koscher und schächten etwas anfangen, wobei fast niemand wusste, dass der Genuss von Raubvögeln verboten ist, anderes Federvieh jedoch verzehrt werden darf, um nur ein Beispiel zu nennen.