Setzen sich für Frauen ein: Sozialbürgermeisterin Monika Müller (links) und Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter. Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenwirtschaftstag im Neuen Rathaus bietet Plattform für Gespräche

Pforzheim. Alleinerziehende haben es nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt. Wer zudem keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, muss sich durchkämpfen. So auch Manuela K. (Name von der Redaktion geändert). Die Mutter von zwei Kindern, 28 Jahre alt, hat nie eine Lehre gemacht. Aber sie selbst für ihre kleine Familie sorgen.

Mit einer Freundin ist sie zum Frauenwirtschaftstag ins Neue Rathaus gekommen. Dort will sie sich über Möglichkeiten informieren, erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Organisiert wird der 1. Pforzheimer Frauenwirtschaftstag vom Netzwerk wirksame Hilfen für Alleinerziehende (NewAP) und dessen Koordinatorin Ilknur Yilmaz. Positives Feedback gibt es nicht nur von den Ausstellern und Unternehmen, sondern vor allem von den Frauen selbst. "Besonders der Bewerbungsmappen-Check kam sehr gut an", sagt Yilmaz.

Unter der landesweiten Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen finden die Frauenwirtschaftstage seit neun Jahren statt. Unter dem Motto "Neue Wege gehen – Frauentreffpunkt Job und Ausbildung" stehen vor allem Unternehmen im Mittelpunkt, die gerade für Frauen familienkompatible Ausbildungsplätze auch in Teilzeit anbieten. Darüber hinaus beantworten Mitarbeiter des Jobcenters und der Arbeitsagentur Fragen zu den Themen Arbeitsmarkt, beruflicher Einstieg und Fördermöglichkeiten für Frauen. "Wir wollen Frauen eine Plattform bieten, auf der ein direkter Kontakt zu Arbeitgebern und Firmen möglich ist, mitgebrachte Bewerbungsunterlagen von Coaches beurteilt und fachmännische Bewerbungsfotos erstellt werden können", hatte Sozialbürgermeisterin Monika Müller im Vorfeld gesagt.

In einer Podiumsdiskussion – moderiert von Kleiner-Personalchefin Anna dos Santos-Keller – sprachen Bürgermeisterin Müller, "Taff"-Projektleiterin Daniela Schneider von Q-Prints & Service, IHK-Ausbildungsberater Georg Milo, Gunnar Wendlandt (Heimleiter Schauinsland Würm) sowie Jacqueline Grötzinger und Jane Walter, die beide eine Teilzeitausbildung machen, über ihre Erfahrungen mit "Taff" (Teilzeitausbildung für Frauen). Rund 50 Frauen sind in zwei Jahren in Pforzheim vermittelt worden.

"Immer mehr sind beide Partner berufstätig. Es muss Modelle geben, die es möglich machen, Ausbildung, Karriere und Kinder zu verbinden", sagte die baden-württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter. Die Landesregierung könne die Rahmenbedingungen nicht im Alleingang ändern, man müsse die Arbeitgeber ermutigen.