Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (rechts) beobachtet Beamte der Polizeireiterstaffel Stuttgart am Montag bei einer Übung in Ostfildern. Foto: dpa

Trotz knapper Kassen ist Innenminister Reinhold Gall davon überzeugt, dass die Polizei im Land nicht auf ihre Pferde verzichten kann. Polizeipferde seien enorm wichtig, sagte Gall am Montag bei einer Vorführung der Reiterstaffel in Ostfildern.

Ostfildern - Innenminister Reinhold Gall (SPD) will trotz Kostendrucks nicht auf die Hilfe von Polizeipferden verzichten. Bei einem Besuch der Stuttgarter Reitstaffel wurden ihm am Montag mit sechs Pferden und mehreren Einsatzkräften typische Einsatzsituationen vorgeführt. „Ich habe noch nie an der Wichtigkeit der Reiterstaffel gezweifelt, aber seit heute bin ich vollends überzeugt, dass die Polizeipferde enorm wichtig sind“, sagte Gall.

Insgesamt verfügt die Polizei an den zwei Standorten Stuttgart und Mannheim über 46 Pferde, die pro Jahr zu etwa 800 Einsätzen ausrücken.

Gerade bei Einsätzen vor und bei Fußballspielen sei die Reiterstaffel nicht mehr wegzudenken. „Bei dieser Übung heute waren es ja nur ein paar „Störer“, aber ich mag mir gar nicht vorstellen, unter welchem Druck und Stress die jeweiligen Beamten und auch die Pferde stehen, wenn es richtig viele Randalierer sind“, sagte Gall. Die Stuttgarter Reiterstaffel präge das positive Image der Polizei. An eine Kürzung oder gar Auflösung der Reiterstaffel sei überhaupt nicht zu denken.

Die Ausbildung eines Pferdes dauert in der Regel zwei Jahre und umfasst Dressur-, Spring-, Gelände- und Gewöhnungsarbeit. Dabei werden die Dienstpferde auf das zu erwartende Einsatzgeschehen vorbereitet. Normalerweise werden die Tiere bis zu einem Alter von 18 bis 20 Jahre eingesetzt. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Der Wallach „Zenit“ der Stuttgarter Reiterstaffel ist 30 Jahre alt und absolvierte bis vor kurzem noch kleinere Einsätze. Damit war er das Dienst älteste Polizeipferd Europas.