Die Kohlsägmühle an der Kreisgrenze zum Landkreis Calw ist noch in Betrieb – als Teilhabersägmühle von Waldbauern. Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Themenweg: Gemeinderat stimmt finanzieller Beteiligung zu / Kooperation mit Nachbarn Altensteig und Wörnersberg

Von Sabine Anthony

Bereits 2014 kam die Stadt Altensteig auf die Anliegergemeinden des Zinsbachtals – Pfalzgrafenweiler und Wörnersberg – zu. Wunsch war die Entwicklung eines gemeinsamen Themenwegs Zinsbachtal. Nun wird das Projekt konkreter.

Pfalzgrafenweiler. Der Themenweg soll von der Kohlsägmühle über die Zinsbachmühle bis zur Waldsägmühle verlaufen, wie Bürgermeister Dieter Bischoff in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Pfalzgrafenweiler erläuterte. Zudem sei geplant, bei der Kohlsägmühle einen familienfreundlichen Erlebnisbereich einzurichten. Entlang des Zinsbachs sollen Hinweistafeln auf ehemalige Mühlen sowie weitere historische Kleinode aufmerksam machen. Als Beispiel nannte Bischoff die Zinsbachkapelle "Unser liebe Froun Zinßbach", deren Fragmente durch den Orkan Lothar 1999 freigelegt worden waren.

Das Zinsbachtal, im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord gelegen, sei touristisch unterbewertet, sagte Bischoff. Mit Vertretern der Anliegergemeinden der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen Pfalzgrafenweiler und Altensteig sowie der Firma Tour-Konzept aus Schonach habe es mehrere Besprechungen gegeben. Die Firma habe bereits zahlreiche Projekte im Naturpark wie den "Augenblick" in Kälberbronn begleitet, so Bischoff weiter. Die Firma wurde mit Konzepterstellung und Kostenermittlung beauftragt.

Zuschussantrag beim Naturpark

Laut Bischoff soll beim Naturpark ein Zuschussantrag gestellt werden, denn Projekte dieser Art würden mit 60 Prozent bezuschusst. Der anteiligen Beteiligung in Höhe von rund 4000 Euro – davon zwei Drittel für Pfalzgrafenweiler und ein Drittel für Wörnersberg – stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

1959 als Landschaftsschutzgebiet auf einer Fläche von 316 Hektar ausgewiesen, erstreckt sich das Zinsbachtal von Kälberbronn über Edelweiler und Wörnersberg bis zur Mündung in die Nagold bei Altensteig. Entlang des Tals gab es zehn Mühlen, die die Wasserkraft des Zinsbachs auf ihre Mühlenräder umleiteten. Die Kohlsägmühle wurde bereits 1484 urkundlich erwähnt. Sie war und ist bis heute eine Teilhabersägmühle, eine gemeinsame Einrichtung von Waldbauern, die ihren festgelegten Sägetag hatten und bis heute haben. Die Kälberbronner Brendesmühle wurde urkundlich 1611 erstmals in Forstkarten erwähnt. Die alte "Waldsäge" – in der Nähe befindet sich das Hotel Waldsägmühle – wurde 1973 abgebrochen. In der Zinsbachmühle wurde nahezu 450 Jahre lang Getreide gemahlen. Um 1570 wurde Jakob Eppler als Müller dieser Mühle erwähnt. Sie war bis zum Jahr 1962 in Betrieb.

Gemeinderätin Doris Sannert (FWV) machte auf zum Teil kaum mehr bekannte historische Kleinode wie die Edelfelder Sägmühlen, den Fledermauskeller und eine Burg über dem Edelfeld aufmerksam. Hinsichtlich der Hinweisschilder bat Sannert die Verwaltung, auf historische Genauigkeit Wert zu legen. Der Gemeinderat entwickelte sich kurzfristig zur sprudelnden Ideenbörse. An der erfolgreichen Umsetzung habe er keine Zweifel, verkündete Dieter Bischoff schließlich schmunzelnd. Der Erlebnispfad solle nachhaltig und vor allem auch für die Einwohner der Gemeinden eine Bereicherung sein.