Da ist doch endlich gut lachen: Wo sich Benjamin Rath, Dieter Bischoff und Stefan Blum jetzt noch zur Lagebetrachtung versammeln, wird Ende Oktober der neue Kreisverkehr stehen. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Bau des Gwinner-Kreisels soll Ende Oktober fertig sein

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Es geht voran. Mit dem Baustart am Gwinner-Kreisel hat Pfalzgrafenweiler sein zweites großes Kreisverkehr-Projekt in Angriff genommen. Bis Herbst soll dort alles schöner, neuer, sicherer sein.

Ein gutes Provisorium hält ewig, sagt der Volksmund. Und der Kreisverkehr bei der Firma Gwinner ist dieser Weisheit mehr als gerecht geworden. 2002 wurde der improvisierte Kreisel errichtet, um den notorischen Unfallpunkt an der Kreuzung von Hauptstraße und Daimlerstraße/Wankelstraße zu entschärfen, bis eine langfristige Lösung gefunden ist.

Dann durfte das Konstrukt, das fast schon ein Charakteristikum für das Ortsbild zwischen den Gewerbegebieten wurde, vor einigen Jahren den ersten runden Geburtstag feiern.

Jetzt ist das straßenbauliche Stillleben aus rot-weißen Plastikklötzen und bunten Ersatzlinien verschwunden. Stattdessen rollen seit Mitte August emsig Bagger und Schaufellader über die aufgegrabene Kreuzung. Bis Ende Oktober wird dort ein vierarmiger Kreisverkehr entstehen, der ein sicheres Durchfahren der Kreuzung Hauptstraße und Daimlerstraße/Wankelstraße ermöglicht. Ein etwas engerer Radius soll dafür sorgen, dass die Verkehrsgeschwindigkeit in sicheren Bereichen gehalten wird.

Denn das etwas zu großzügig angelegte Provisorium hatte nicht immer den gewünschten Effekt gezeigt. Mancher schoss mit elegantem Schwung durch – der eine oder andere Unfall blieb unvermeidlich. Zusätzlich zum Kreisverkehr soll eine Deckensanierung auf allen drei betroffenen Straßen stattfinden und der Gehweg ein Stück nach hinten von der Straße weg versetzt werden.

Bürgermeister Dieter Bischoff ist "froh und dankbar", dass der Kreisel endlich ausgebaut wird. Doch Zeitplanung und Vergabe haben Schatten geworfen. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsmaßnahme der Gemeinde mit dem Landkreis, denn die Hauptstraße ist Kreisstraße. Um bestmögliche Konditionen zu erzielen, sollten ursprünglich alle Maßnahmen im Paket und zum Jahresbeginn ausgeschrieben werden, wenn die Auftragsbücher der Baufirmen noch nicht voll sind. Doch Planungsengpässe und daraus folgende Zeitverzögerungen im Landratsamt machten dem einen Strich durch die Rechnung. Es wurde Sommer, und dass mit der Firma Rath immerhin eine heimische Baufirma mit den Arbeiten betraut wurde, findet Dieter Bischoff zwar erfreulich, doch statt der ursprünglich veranschlagten 300 000 Euro beläuft sich die Bausumme für den Kreisverkehr nun auf 455 000 Euro – und die Gemeinde trägt davon 52 Prozent.

Dass die Gesamtmaßnahme inklusive Straßensanierung und -erneuerung am Ende geschätzte 550 000 Euro betragen wird, ist allerdings nicht allein den Planungsverzögerungen geschuldet. Wenn schon, dann richtig, hat man für den Deckenaufbau der Straßen beschlossen – so umreißt es der Bauleiter aus dem Straßenbauamt, Stefan Blum. Und auch Dieter Bischoff will bei den neuen Fahrbahndecken auf keinen Fall erleben, was er bei der Wankelstraße schon hinter sich hat: dass die Straßendecke nach kaum anderthalb Jahrzehnten schon wieder sanierungsbedürftig ist.

Die Autofahrer indes müssen für die nächsten Wochen Umleitungen in Kauf nehmen, ebenso die Besucher des nahenden Weiler Wald Fests. Zu jenem hätte Bischoff gerne schon über die in neuem Glanz erstrahlenden Straßen gelenkt, doch daraus wird dieses Jahr nichts mehr.

Die beiden Gewerbegebiete seien problemlos erreichbar, versichert Dieter Bischoff. Einzig die direkte Verbindung über die Hauptstraße nach Bösingen ist durch die Maßnahme unterbrochen. Wenn diese wie geplant verläuft, werden Kreisverkehr und Straßendecken aber bis 31. Oktober fertig sein. Vorausgesetzt das Wetter spielt keinen Streich, schränkt Benjamin Rath von der beauftragten Baufirma ein.

Für Bürgermeister Dieter Bischoff hingegen dürfte ein großer Schritt bereits getan sein. Er konnte sich mit dem Plastik-Kringel, der solange das Straßenbild prägte, nie abfinden. Ebenso mancher Bürger. "Es war die letzten Jahre optisch nicht so ansprechend", zieht Bischoff vor Ort gequält die Augenbrauen zusammen. Die Bagger und Schaufellader, die jetzt vor ihm wimmeln, geben auf alle Fälle ein hoffnungsvolleres Bild ab.